Aktion gegen das Insektensterben

Langenlonsheim will mit neuem Futterautomaten Bienen retten

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Autor/in
Vanessa Siemers
SWR-Redakteurin Vanessa Siemers

Blumensamen statt Kaugummi - mit diesem Motto wollen die Gemeinde Langenlonsheim und die Stadt Stromberg in Zukunft noch bienenfreundlicher werden.

Dazu wurden zwei ehemalige Kaugummitautomaten zu sogenannten Bienenfutterautomaten umfunktioniert und am Gründonnerstag offiziell eingeweiht.

Die quietschgelben Kästen wurden dazu mit bienenfreundlichem Saatgut bestückt und vor den beiden Verwaltungsgebäuden aufgestellt. Für 50 Cent können Bienenfans aus zwei verschiedenen Blühmischungen auswählen, die dann in Kapseln aus dem Automaten kommen.

Saatgut für heimischen Garten

Das Saatgut darin reicht für ungefähr zwei Quadratmeter. Außerdem liegt in jeder Kapsel auch eine kleine Anleitung dabei, wie die Blumen im heimischen Garten oder auf dem Balkon richtig ausgesät werden. Jeder der mitmacht, kann so etwas gegen das Insektensterben tun, sagt VG-Bürgermeister Michael Cyfka (CDU).

Das sind die kleinen Kapseln, in denen das Saatgut aus dem Automaten kommt.
Das sind die kleinen Kapseln, in denen das Saatgut aus dem Automaten kommt.

"Wenn jeder Bürger sich hieran beteiligt, wir haben rund 24.000 Einwohnerinnen und Einwohner, dann hätten wir natürlich einen Riesenbeitrag gebracht - jeder Quadratmeter zählt."

Mehr Blütenvielfalt für heimische Insekten schaffen

Direkt über den gelben Automaten hängt eine Rückgabe-Box für die leeren Saatkapseln. Diese können dann nach dem Zurückbringen wieder neu befüllt werden.

Michael Cyfka und Alina Recker, die Klimaschutzmanagerin der Verbandsgemeinde, hoffen, dass das Projekt gut angenommen wird. "Wir freuen uns sehr, so einen Beitrag für Bienen und die biologische Vielfalt leisten zu können", betont Recker.

Der Bienenfutterautomat steht zwischen VG Bügermeister Cyfka und der VG-Klimaschutzmanagerin Recker.
Der Bürgermeister der VG Langenlonsheim-Stromberg Michael Cyfka (links) und die VG-Klimaschutzmanagerin Alina Recker (rechts) stellen den Bienenfutterautomaten vor.

Feilbingert hat schon einen Bienenfutterautomaten

Die beiden neuen Bienenfutterautomaten in Langenlonsheim und Stromberg sind nicht die ersten im Kreis Bad Kreuznach. In Feilbingert gibt es bereits seit drei Jahren einen solchen Automaten. Dort hängt er an der Wand der alten Friedhofshalle in der Martin-Luther-Straße. Wie die Ortsbürgermeisterin Andrea Silvestri (CDU) auf Facebook mitteilt, wird das Projekt in Feilbingert von den Bürgerinnen und Bürgern sehr gut angenommen.

Schon über 400 Bienenfutterautomaten deutschlandweit

Die Bienenfutterautomaten sind Teil der Aktion "Lass deinen Ort aufblühen", die vom Nachhaltigskeitsprojekt Bienenretter im Herbst 2019 gestartet wurde. Die regionalen Blühmischungen kommen laut Cyfka von der Bienenretter Manufaktur.

Nach Angaben der Bienenretter stellen immer mehr Kommunen in Deutschland die neuen Bienenfutterautomaten auf. Inzwischen seien die umgearbeiteten Kaugummitautomaten an über 400 Orten zu finden.

Automat kostet knapp 500 Euro

Die Bienenfutterautomaten können nach Angaben des VG-Bürgermeisters auch privat gekauft werden. Ein Automat koste knapp 500 Euro. Cyfka und Recker hoffen, dass sich auch noch andere Kommunen und Initiativen im Kreis Bad Kreuznach künftig als Bienenretter engagieren.

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