Zwischen dem Kaisertor und dem Winterhafen reihen sich elf Schiffsanlegestellen aneinander. Dort legen Jahr für Jahr bis zu 800 Kreuzfahrtschiffe an, um den Fahrgästen in Mainz den Landgang zu ermöglichen.
Bisher haben die Schiffe währenddessen ihre Dieselmotoren laufen lassen, um an Bord Strom zu haben. "Diese umweltschädliche Praxis hat jetzt ein Ende", erklärt die Mainzer Umwelt- und Verkehrsdezernentin Janina Steinkrüger (Grüne).
Mit den neuen Landstromanlagen habe die Stadt einen wichtigen Beitrag für den Klimaschutz geleistet, so Steinkrüger. Außerdem werde es dadurch weniger Lärm und bessere Luft für die Innenstadt geben.
Schiffe müssen bei längerer Liegezeit Strom abnehmen
Am innerstädtischen Rheinufer wurden in den vergangenen Jahren sechs sogenannte Trafokammern gebaut. Sie stellen den Schiffen ab sofort Landstrom zur Verfügung - lautlos und ohne Abgase. Die Kreuzfahrtschiffe sind verpflichtet, den Strom abzunehmen, wenn sie länger als eine halbe Stunde vor Anker liegen. Bezahlt wird der Strom dann von den jeweiligen Reedereien.
Anwohner am Rheinufer freuen sich über neue Anlagen
Die Anwohner am Rheinufer sind erleichtert. Rainer Volz wohnt in unmittelbarer Nähe zu einem der Schiffsanleger. Er hatte, wie viele andere Betroffene, lange gegen den Lärm und die dreckige Luft gekämpft.
Die ankernden Schiffe hätten zum Beispiel nachts die Dieselgeneratoren laufen lassen, um Strom für Heizung oder Klimaanlagen zu erzeugen, berichtet Volz.
Da hätte man teilweise Türen und Fenster nicht öffnen können, weil es so laut gewesen sei und nach Abgasen gestunken hätte. Selbst durch die heruntergelassenen Rollläden sei der Krach zu hören gewesen.
Kosten für Landstromanlagen tragen Bund und Land
Die Landstrom-Tankstellen sind Teil des Masterplans "Green City Mainz", durch den unter anderem die Luftqualität in der Stadt verbessert werden soll. Die Kosten für den Bau der neuen Anlagen von knapp 1,5 Millionen Euro teilen sich Bund und Land.
Tagestouristen geben 500 Millionen Euro in Mainz aus
Der Schiffstourismus spielt in der Landeshauptstadt eine erhebliche Rolle. Wieviel Geld allein die Passagiere ausgeben, ist zwar nicht bekannt. Zusammen mit den Tagestouristen, die auf dem Landweg nach Mainz kommen, sind es nach Angaben der städtischen Pressestelle aber rund 500 Millionen Euro jährlich.
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