So wie hier in Trier sollen in Bad Kreuznach Container für Flüchtlinge aufgestellt werden

Gegen die Wohnungsnot

Bad Kreuznach will Container für Flüchtlinge aufstellen

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AUTOR/IN
Judith Seitz

Der Kreis Bad Kreuznach sucht dringend Unterkünfte für Geflüchtete. Die Unterbringung in einer Pension in Niederhausen war am Protest der Anwohner gescheitert. Jetzt sollen Container aufgestellt werden.

Die Container sollen auf einem Grundstück in der Stadt Bad Kreuznach aufgestellt werden. Es gebe drei potenzielle Grundstücke, so ein Kreissprecher. Für eines müsse sich der Kreistag entscheiden. Die Abstimmung darüber am Montagnachmittag wurde vertagt. Das Thema soll in der nächsten Sitzung im November behandelt werden.

In den Containern könnten etwa 200 Betten aufgestellt werden. Allerdings gehe das nicht von heute auf morgen, sagte der Sprecher. Die Bauzeit betrage circa zehn Monate.

Notunterkunft ist nicht winterfest

Der Kreis sucht seit Monaten nach weiteren Unterkunftsmöglichkeiten. Die beiden Notunterkünfte, die es im Kreis gibt, sind voll. In der Unterkunft in Windesheim gibt es circa 50 Wohnplätze.

In der Sporthalle der Diakonie in Bad Kreuznach sind nach Angaben des Kreises derzeit noch 60 bis 70 Personen untergebracht. Die Halle müsse aber im Herbst aufgelöst werden, da sie nicht winterfest sei.

Die Turnhalle des Sebastian-Münster-Gymnasiums in Ingelheim wird zur Notunterkunft für ukrainische Flüchtlinge
Viele Flüchtlinge kommen in Turnhallen unter. So wie hier in Ingelheim.

Anwohner wehren sich gegen Unterkunft

Vergangene Woche hatte es in der Gemeinde Niederhausen (Kreis Bad Kreuznach) großen Widerstand gegen die Unterbringung von etwa 40 Flüchtlingen in einer ehemaligen Pension gegeben. In einer Bürgerversammlung hatten sie unter anderem argumentiert, dass dann zu viele Ausländer im Ort leben würden. Der Investor, der die Pension umbauen und an den Kreis vermieten wollte, hatte sich daraufhin zurückgezogen.

Stadt Bad Kreuznach sucht auch

Genauso wie der Kreis Bad Kreuznach muss auch die Stadt Geflüchtete unterbringen. In diesem Jahr seien bislang 67 Menschen aus elf verschiedenen Herkunftsländern zugewiesen worden, teilte die Stadtverwaltung mit. Dazu kämen noch zahlreiche Menschen aus der Ukraine, deren Zahl allerdings nicht genau bekannt sei, da keine offizielle Zuweisung an die Stadt erfolge.

"Leider hat auch die Bereitschaft der Bevölkerung nachgelassen, uns freien Wohnraum zu melden."

Aktuell habe man 48 Objekte zur Unterbringung von Flüchtlingen angemietet - von Einzelwohnungen bis hin zu ehemaligen Hotels. Demnächst sollen 18 weitere Apartments in der Innenstadt und in Zentrumsnähe angemietet werden.

Auch andere Kreise suchen Unterkünfte

Auch in Osthofen im Kreis Alzey-Worms hatte es Protest gegen eine neue Flüchtlingsunterkunft gegeben. Am Ende lehnte der Stadtrat von Osthofen den Antrag ab. Der Kreis sucht nun weiter nach Unterbringungsmöglichkeiten. Eine Containerlösung wie in Bad Kreuznach sei aber nicht geplant, sagte eine Sprecherin dem SWR.

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