Große Überraschung

Gemeinde Wöllstein erbt Ferienhaus in Kenia

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Autor/in
Damaris Diener

Die rheinhessische Gemeinde Wöllstein hat von einem verstorbenen Winzerehepaar mehrere Grundstücke und Gebäude geerbt. Unter anderem ein Ferienhaus an der Küste Kenias.

Wenn der Ortsbürgermeister von Wöllstein, Johannes Brüchert (SPD), von dem geerbten Haus in Kenia erzählt, klingt er immer noch etwas ungläubig. Er könne sich noch genau erinnern, wie er von der überraschenden Erbschaft erfahren habe, erzählt er. Er sei morgens ins Büro gekommen und von der Gemeindesekretärin mit den Worten begrüßt worden: "Setz dich mal hin. Da ist interessante Post gekommen".

Winzerehepaar vermacht Ferienhaus an Traumstrand

Und die Post war wirklich interessant. Denn Ulrike und Wolfgang Wirth, ein Winzerehepaar aus Wöllstein, haben der Gemeinde mehrere Grundstücke und landwirtschaftliche Flächen vererbt. Fast alle befinden sich in und um Wöllstein, bis auf das Ferienhaus. Das liegt in Diani Beach an der Küste Kenias - nur 10 Minuten vom weißen Sandstrand entfernt.

Das Ehepaar sei dort oft im Urlaub gewesen, hätte dort auch den Winter verbracht, erzählt Brüchert. Vor vier Jahren sei Ulrike Wirth an der Nervenkrankheit ALS verstorben. Im vergangenen Jahr sei dann Wolfgang Wirth gestorben. Kinder hatten die beiden keine.

'"Beide waren Wöllstein gegenüber sehr heimatverbunden und hatten ein bekanntes Weingut hier. Sie waren engagiert im Ort, auch kommunalpolitisch."

Wöllsteiner Ortsbürgermeister von Erbe überrascht

Als er das Testament des Ehepaares Wirth gelesen habe, sei er sehr erstaunt gewesen, so Brüchert. Ein Ferienhaus in Kenia zu erben, sei schließlich alles andere als alltäglich.

Man plane jetzt, einen Anwalt in Kenia zu beauftragen. Denn die Gemeinde Wöllstein sei zwar nach deutschem Recht die Erbin des Grundstücks, aber wie Erbschaften in Kenia gehandhabt würden, müsse noch geklärt werden. Es soll unter anderem geprüft werden, ob möglicherweise weitere Personen Ansprüche auf das Grundstück haben.

Bisher noch kein Kenia-Besuch geplant

Zudem soll der Anwalt laut Brüchert herausfinden, ob es bestimmte Beglaubigungen braucht oder Dokumente übersetzt werden müssen. Erst dann werde man sehen, was mit dem Haus passiere. Eventuell sei dann auch eine Reise nach Kenia notwendig.

"Mich hat schon jedes Gemeinderatsmitglied angesprochen und mir erklärt, warum er oder sie unbedingt mit nach Kenia müssten."

Konkrete Pläne, nach Kenia zu fliegen und sich das Grundstück vor Ort anzusehen, gebe es in der Gemeindeverwaltung aktuell noch nicht.

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