Trend zur Verkehrswende?

Mainzer fahren mehr Fahrrad und weniger Auto

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Autor/in
Christiane Spohn
Christiane Spohn ist Reporterin im SWR Studio Mainz

Die vierte Mobilitätsbefragung der Mainzerinnen und Mainzer hat es gezeigt: Die Menschen in der Landeshauptstadt steigen immer mehr aufs Fahrrad um. Mängel gibt es beim ÖPNV.

Die Stadt Mainz hat im Juni diesen Jahres nach 2008, 2016 und 2019 ihre vierte Mobilitätsbefragung durchgeführt. Mehr als 16.000 Fragebögen wurden verschickt, mehr als 6.000 Personnen haben teilgenommen.

Laut der Mainzer Verkehrsdezernentin Janina Steinkrüger (Grüne) sei die Umfrage sehr aussagekräftig, weil es einen hohen Rücklauf von 17,6 Prozent der Fragebögen gegeben habe.

Immer mehr nehmen das Fahrrad in Mainz

Die ersten Ergebnisse würden jetzt zeigen, dass im Vergleich zu 2019 mehr Mainzerinnen und Mainzer mit dem Fahrrad unterwegs sind. Der Anteil der Fahrradfahrer am Gesamtverkehr lag im Jahr 2019 noch bei 21 Prozent, jetzt sind es 26 Prozent.

Gleichzeitig besitzen weniger Bürgerinnen und Bürger in Mainz ein Auto. Im Jahr 2019 hatten noch 78 Prozent der Haushalte mindestens einen Pkw. Jetzt haben 73 Prozent der Haushalte ein Auto.

Für die Mainzer Verkehrsdezernentin Janina Krüger (Grüne) zeigt sich darin der Trend zur Mobiltätswende. Denn gleichzeitig hätten inzwischen 22 Prozent der befragten Mainzerinnen und Mainzer ein E-Bike. Bei der vergangenen Befragung 2019 waren es noch 12 Prozent.

Nicht alle können in Mainz auf Fahrrad und ÖPNV umsteigen

Allerdings steigen die Menschen in den äußeren Stadtbezirken noch nicht aufs Fahrrad um. In den Stadtteilen wie Drais, Ebersheim und Lerchenberg fahren nach wie vor die meisten mit ihrem Auto. In Drais sind zum Beispiel 53 Prozent mit ihrem Pkw unterwegs. Nur 18 Prozent der Draiser nutzen den ÖPNV.

Die Mängel im öffentlichen Nahverkehr zeigen auch andere Zahlen: Die Teilnehmer wurden befragt, warum sie keine Busse und Bahnen nutzen. 25 Prozent hatten geantwortet, der ÖPNV sei zu unflexibel.

Die Mainzer Verkehrsdezernentin Janina Krüger will den ÖPNV in Mainz mit dem Ausbau des Straßenbahnnetzes stärken. Grundsätzlich würden aber die Zahlen der Mobilitätsbefragung zeigen, dass die Stadt "buchstäblich auf dem richtigen Weg in der Verkehrswende" sei.

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