Stadtmarketing schwenkt um

Weihnachtsbeleuchtung auch in Bingen - trotz Energiekrise

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Katja Jorwitz/Stefan Schmelzer

Energie ist teuer, dennoch will keine Stadt in Rheinhessen auf Weihnachtsbeleuchtung verzichten. Auch Bingen hat sich nun für einen abgespeckten Lichterglanz entschieden.

Nach Angaben von Marliese Tabarelli, der Vorsitzenden des Stadtmarketingvereins (BUZ), werden in den nächsten Tagen LED-Lichterketten in der Binger Innenstadt aufgehängt. Diese habe man im letzten Jahr angeschafft und damit den Energieverbrauch bereits drastisch gesenkt. Allerdings sollen die Lichter in diesem Jahr nicht wie bisher von 8 bis 24 Uhr, sondern von 10 bis 20 Uhr leuchten - also in der Zeit, in der die meisten Menschen in der Binger Innenstadt unterwegs sind.

Energiesparverordnung lässt freie Hand

Noch im Herbst waren die Verantwortlichen vom Stadtmarketing davon ausgegangen, dass es in der Binger Innenstadt keine Weihnachtsbeleuchtung geben wird. Da aber in der Energieeinsparverordnung des Bundes nichts zu Weihnachtsbeleuchtungen stehe, hätten sich viele Städte für den Lichterschmuck entschieden, so auch Bingen, sagt Tabarelli.

Der Dom und die festliche Beleuchtung auf dem Mainzer Weihnachtsmarkt spiegeln sich in einer glänzenden Oberfläche.
Die Lichterketten an der Heunensäule sind das Wahrzeichen des Mainzer Weihnachtsmarktes.

Weihnachtsbeleuchtung in Mainz stand nie in Frage

In Mainz steht schon länger fest, dass die Stadt nicht auf die Weihnachtsbeleuchtung in der Innenstadt verzichten will. Wirtschaftsdezernentin Manuela Matz (CDU) sagte dem SWR, die Beleuchtung vermittele ein heimeliges Gefühl. Das sei auch in schwierigen Zeiten wichtig. "Die Menschen erfreuen sich daran und deshalb geht es nicht nur darum, Lichter anzumachen, sondern auch die Botschaft zu vermitteln, dass es Licht am Ende des Tunnels gibt", sagte Matz.

"Wir haben uns bewusst entschieden, den Wormsern schöne Weihnachtsstimmung zu bieten."

Im Wormser Rathaus hat man sich vor dem Hintergrund der Energiekrise in diesem Jahr für LED-Lampen entschieden. Nach Angaben der zuständigen Bürgermeisterin Stephanie Lohr (CDU) werden aber etwa 40 Prozent weniger Lichter als in den vergangenen Jahren aufgehängt. "Wir haben uns aber ganz bewusst dafür entschieden - nach zwei schweren Pandemie-Jahren und angesichts der aktuellen Krise - den Menschen unserer Stadt, insbesondere den Kindern, eine besinnliche und schöne Weihnachtsstimmung bieten zu wollen.“

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Auch in Alzey werden die Besucher Weihnachtsstimmung erleben können. Laut Bürgermeister Steffen Jung (SPD) ist für die Beleuchtung rund um Ross- und Fischmarkt ein externer Betreiber zuständig, auch er nutze LED-Lichter. Außerdem stelle die Stadt an markanten Punkten Weihnachtsbäume auf, auch deren Lichter bestünden aus LED-Lampen.

Auch Ingelheim spart nach Angaben der Stadt Strom bei der Weihnachtsbeleuchtung. Hier bleiben die Lichter nur bis zum 2. Januar an, normalerweise ist erst am 6. Januar Schluss. Außerdem werde nur die Hälfte aller Lampen im Vergleich zu den Jahren davor angeschaltet.

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