Der Wunsch, den die Menschen in der ersten Runde der Bürgerbeteiligung am häufigsten und deutlichsten geäußert haben: Sie wollen mehr Grün am Rheinufer, zum Beispiel mehr Bäume, berichtet die Mainzer Umweltdezernentin Janina Steinkrüger (Grüne). Sie sieht sich darin bestätigt, dass dafür am Rheinufer Flächen entsiegelt, also von Asphalt befreit werden müssten.
Dort seien momentan viele Stellplätze und Asphaltflächen, das müsse sich ändern, so Steinkrüger. Sie sei überzeugt, dass ein gutes Angebot für alle Nutzergruppen am Rheinufer gemacht werden könne.
Rheinufer soll Ort der Erholung sein
Viele Befragte wünschten sich das Rheinufer als Ort des Naturerlebens und der Erholung, erläutert Oliver Zeisberger vom Büro "Squirell & Nuts", das von der Stadt mit der Bürgerbeteiligung beauftragt wurde . Der Wunsch nach Entsiegelung sei groß.
An der Theodor-Heuss-Brücke Saniertes Rheinufer in Mainz - barrierefrei, aber ohne Grün
Der erste Abschnitt am Rheinufer in Mainz ist fertig. Es gibt neue Sitzmöglichkeiten an der Promenade und der Bereich soll vor allem für Feste und Veranstaltungen genutzt werden.
In Bezug auf die Infrastruktur wurden von den Befragten vor allem mehr Toiletten gefordert. Aber auch Fahrrad-Parkplätze, Wasserspender sowie mehr Mülltonnen und Sitzgelegenheiten seien wünschenswert, so Zeisberger.
Einige Ergebnisse der Mainzer Bürgerbefragung überraschten
Ein paar Ergebnisse der Bürgerbefragung hätten sie aber auch überrascht, so Umweltdezernentin Steinkrüger. So zum Beispiel, dass Schulklassen das Rheinufer zum Lernen nutzen würden.
"Was interessant war, dass das Rheinufer auch als ein Ort des Lernens wahrgenommen wird." Auch dass das Thema Kunst für viele Befragte ein wichtiger Bereich sei, habe sie so nicht auf dem Bildschirm gehabt, sagt die Mainzer Umweltdezernentin.
Kaum Gastronomie am Rheinufer gewünscht
Überrascht habe sie auch, dass die Gastronomie und auch Kinderspielplätze kaum eine Rolle spielen. Viele Wünsche wurden auch zum Thema Wasser geäußert. Der Rhein sollte zum Beispiel mehr bespielt und gestalterisch erlebbar gemacht werden, zum Beispiel durch eine Plattform, die in den Fluss hineinrage.
Bestätigt habe sich in der Bürgerbeteiligung auch, dass die Menschen die bestehenden Angebote für Sport, wie etwa die Skate-Anlage und den Basketball-Korb, schätzen und auf jeden Fall erhalten sehen wollen.
Bürgerbeteiligung geht weiter
Anfang Juli hatte die Stadt begonnen, Bürgerinnen und Bürger in die Pläne zum Rheinufer einzubinden. Zur Auftaktveranstaltung "Rheinufer? Dein Ufer!" waren 200 Menschen ins Kurfürstliche Schloss gekommen. Mitte September wurden 240 Schülerinnen und Schüler der Feldberg-Grundschule und des Frauenlob-Gymnasiums befragt. An einer Online-Befragung nahmen über 700 Personen teil. Außerdem wurden Anfang Oktober Passanten am Rheinufer befragt.
Am 15. November geht die Bürgerbeteiligung dann in eine zweite Runde. Dann will die Stadt im Kurfürstlichen Schloss zwei Konzeptideen vorstellen, wie das Rheinufer konkret aussehen könnte.