Frau Vogel fühlt sich nicht wohl heute. Neben ihr liegt Frau Storch. Sie braucht eine Magensonde. Die beiden sind nicht im Krankenhaus, die beiden liegen im sogenannten SkillsLab, der neuen Trainingseinheit der Berufsfachschule Pflege in Mainz.
An den Puppen werden die Pflegeschülerinnen und Pflegeschüler trainiert. Sie können üben, ohne Angst zu haben, den Patienten weh zu tun oder sie zu verletzten. Zum Beispiel wenn einem Patienten eine Magensonde gelegt werden muss.
Ohne Risiko an der sprechenden Patientenpuppe üben
Pflegeschülerin Sarah Friedrich hat jetzt die Aufgabe, ihrer "Patientin" Frau Storch eine Magensonde zu legen. Sie misst den Schlauch von der Nase bis zum Magen der Patientin ab, redet Frau Storch gut zu und fängt an, ihr den Schlauch der Magensonde durch die Nase einzuführen.
Frau Storch sagt, dass sie das kitzelt, und sie hofft, dass sie bald wieder essen kann. Pflegeschülerin Sarah Friedrich streichelt ihr über die Schulter und beruhigt sie.
Zwei Räume weiter sitzt ihre Lehrerin. Sie beobachtet Sarah Friedrich am Monitor und leiht Frau Storch die Stimme. Während sie als Frau Storch mit Sarah Friedrich spricht, zeigt sie ihr, ob sie behutsam oder zu schnell die Magensonde legt.
Sprechende Patientenpuppe kommt gut an
Die Pflegeschülerinnen und Pflegeschüler sind froh, die sprechenden Patientenpuppen zu haben. Es gibt sie als Mann, Frau oder auch als Baby. "Die Schülerinnen und Schüler können lernen und auch mal Fehler machen", sagt Christian Ebling, Leiter des Bereichs Pflege der Mainzer Berufsfachschule. Die Stadt Mainz hat für das SkillsLab 220.000 Euro zur Verfügung gestellt.
Seine Schule hat nämlich keine eigenen Patienten, so wie Pflegeschulen an Krankenhäusern etwa. "Bei uns lernen die Schülerinnen und Schüler jetzt an Puppen und sind fit, wenn sie in die Krankenhäuser oder Altenheime gehen", erklärt Ebling.
Auch seine Auszubildenden sind froh über die Puppen. Ohne Angst könnten sie an den Patientenpuppen üben und müssten nicht befürchten, Fehler zu machen, die sie an lebenden Patienten niemals machen dürften, finden Sarah Weizel und Sandra Friedrich.