Bei den Lokführern und in den Stellwerken können kranke Mitarbeiter laut Bahn nicht immer ersetzt werden. Der Zweckverband, der den Nahverkehr in der Region bestellt und bezahlt, hat keine Geduld mehr. Das sei "ein unhaltbarer Zustand" und ein "Dauerbrenner, der für die Kundinnen und Kunden unerträgliche Ausmaße annimmt." Am kommenden Dienstag steht die Personalsituation auf der Tagesordnung, wenn sich der zuständige Zweckverband für den Personennahverkehr zu seiner nächsten Versammlung trifft.
Sechs Prozent der Züge fallen aus
Der Zweckverband nennt Zahlen: aktuell würde die DB Regio bis zu sechs Prozent des vertraglich vereinbarten Zug-Kilometer-Volumens ausfallen lassen. Verschlimmert werde das noch von der DB Netz AG, die bei kurzfristigen Krankmeldungen die Stellwerke in Neustadt und Ludwigshafen nicht zuverlässig mit Personal ausstatten könne.
Was tun gegen den Personalmangel?
Der Zweckverband listet in einem Bericht auf, was gegen den Personalmangel getan werden könnte: unter anderem das Zugangebot in den Ferien anpassen, um beim Fahrpersonal einzusparen und das Personal in den Werkstätten zu entlasten, weil die dann mehr Zeit hätten, um einzelne Züge zu warten.
Weniger Züge im Fahrplan - dafür zuverlässig
Der Fahrgastverband Südpfalz mobil schlägt vor, den Fahrplan in der Pfalz auszudünnen, also weniger Verbindungen anzubieten – diese Züge dann aber tatsächlich fahren zu lassen. Auf einen solchen Notfahrplan könnten sich die Fahrgäste besser einstellen als auf spontan ausfallende Züge, sagte Magnus Hellmich aus Landau von Südpfalz mobil. Außerdem fordert er den Einsatz von längeren Zügen, um mehr Menschen gleichzeitig transportieren zu können.
Die Zugausfälle und Verspätungen sind kommende Woche Donnerstag auch Thema bei einem Treffen zwischen Bahnchef Richard Lutz und der rheinland-pfälzischen Mobilitätsministerin Katrin Eder (Grüne) in Berlin. Außerdem soll es in zwei Wochen im Mainzer Ministerium ein Treffen mit den Verkehrsunternehmen DB Regio und DB Netz geben.