Seit Donnerstag heißt es "Feuerwerks-Check" für die Beamten der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Süd. In kleinen Teams machen sie Stichproben in Supermärkten, Discountern und im Einzelhandel. Tobias Weisenburger ist schon seit Jahren bei den Kontrollen dabei.
Discounter werden "überrannt"
"Die Kunden scheinen sehr große Lust aufs Feiern zu haben", ist Weisenburgers Eindruck. Die Läden hätten dieses Jahr nicht mit so viel Ansturm gerechnet nach zwei Jahren Corona-Pause und der vielen Diskussionen um Feuerwerksverbote. Einige hätten 30 bis 40 Prozent weniger geordert, als vor der Pandemie.
Gleich am ersten Verkaufsmorgen sei es in einigen Discountern aber schon ganz schön rund gegangen, als sie zur Kontrolle kamen, so Weisenberger. Die seien "überrannt" worden. Die Leute hätten den ganzen Feuerwerksgang entlang gestanden und hätten auf den Nachschub gewartet.
Wie viel Feuerwerk darf gelagert werden?
Denn im Verkaufsraum eines Ladens darf insgesamt maximal 70 Kilogramm Nettoexplosionsmasse (NEM) angeboten werden. Die NEM ist das reine Gewicht der Sprengstoffmasse im Feuerwerk, ohne das Verpackungsgewicht drum herum. Daher dürfen Regale erst nachgefüllt werden, wenn etwas verkauft wird.
Läden mit größerem Feuerwerksangebot würden daher in der Silvesterzeit oft extra Leute engagieren oder einteilen, die als Nachfüll-Springer agieren, erklärt Weisenburger. Sonst komme es eben zu Warteschlangen.
Aber auch im Lager darf gleichzeitig nicht mehr als 350 Kilogramm Feuerwerk lagern. Daher hätten viele Supermärkte und Discounter einen Container als eine Art Zweitlager, um die Brandschutzrichtlinien einzuhalten, die vorschreiben, wie weit die Feuerwerksmengen auseinanderstehen müssen.
Globus lagert 1.100 Kilo Feuerwerk
Im Globus Markt in Ludwigshafen müssen die Beamten der SGD Süd auch eine große Menge kontrollieren. Hier lagern über 1.000 Kilo Feuerwerk – aber alles ganz ordnungsgemäß angemeldet und auf mehrere Lager verteilt, wie es sein muss. Der Markt hätte für ein umzäuntes Außenlager mit zwei Containern eine weitere Genehmigung eingeholt, sagt Weisenburger. Dieser sei alarmgesichert und kameraüberwacht.
Und das Geschäft ist laut Globus-Marktleiter Francesco Brai am ersten Verkaufstag gut angelaufen. Auch die neuen leiseren und nachhaltigeren Raketen würden Abnehmer finden. Der Feuerwerksverkauf sei ein großes und schnelles Geschäft. Trotzdem sei er wegen des Risikos aber auch um jede Feuerwerkspackung froh, die verkauft und aus dem Laden ist.
Gewerbeaufsicht SGD Süd zufrieden
Tobias Weisenburger ist zufrieden, wie sich die Läden an die Regeln halten. Bis jetzt werde dieses Jahr alles sehr ordentlich eingehalten. Da habe er früher bereits andere Fälle gehabt, als etwa in Hassloch in einem Laden statt der damals erlaubten 1.000 Kilogramm NEM 12.000 Kilogramm gefunden wurden.
Vor einigen Jahren seien in der Ludwigshafener Innenstadt auch oft Feuerwerkskörper unangemeldet und in Kleidergeschäften verkauft worden. Das habe sich jetzt stark verändert, hin zu den großen Märkten und Discountern.
Auch der Brandschutz werde gut eingehalten, mit Rauchverbotsschildern, Gefahrstoffkennzeichnungen und Feuerlöschern direkt beim Feuerwerksstand. Hierzu sind auch Wasser- oder Sandeimer erlaubt. So etwa macht es ein kleiner Supermarkt in der Ludwigshafener Innenstadt.