Aromatisch, aber weniger Alkohol

Weinjahrgang 2024: Pfälzer Winzer ziehen Bilanz

Stand
Autor/in
Frank Schumann

Die Winzer in der Pfalz haben eine Bilanz der Weinlese 2024 gezogen. Frost, Trockenheit oder Hitze gab es, hätten den Weinbauern in diesem Jahr aber keine Probleme bereitet, hieß es.

Die neuen 2024er Weine aus der Pfalz werden aromatisch schmecken und nicht so viel Alkohol enthalten - das ist kurz gefasst die Herbstbilanz der Pfälzer Winzer, die sie am Donnerstag in Neustadt an der Weinstraße präsentierten. Trotz einer kleineren Erntemenge zeigten sich die Winzer mit der diesjährigen Weinlese zufrieden.

Wetterkapriolen hielten Winzer auf Trab

Das Wetter hatte die Winzer in diesem Jahr auf Trab gehalten. So wuchsen die Reben im Mai extrem schnell, weil sehr viel Regen fiel. Von Mitte August bis Anfang September war es mit mehr als 30 Grad äußerst heiß. Dennoch habe es keine Trockenschäden oder Sonnenbrand bei den Trauben gegeben, hieß es.

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Die Winzer haben allerdings mit vielen Problemen zu kämpfen - allen voran der Weinsabsatz. Hintergrund ist, dass der Weinkonsum - vor allem bei jüngeren Menschen - weltweit stark zurückgeht, und in Deutschland noch stärker. Junge Leute trinken statt Wein lieber Mix-Getränke oder verzichten ganz auf Wein. Außerdem geht der Trend ohnehin zu gesunder und bewusster Ernährung.

Winzer stehen bei der Weinlese im Weinberg in der Pfalz. Sie arbeiten innovativ, damit sie für die Zukunft gerüstet sind. Denn der Weinbau steckt in der Krise.
Die Winzer in Rheinland-Pfalz haben zunehmend Probleme ihren Wein zu verkaufen. Sie probieren unterschiedliche Strategien, um für die Zukunft gewappnet zu sein.

Winzer stecken in der Krise

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung hatte zuletzt gemeinsam mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO) vom Alkohol abgeraten: Beim Alkoholkonsum gebe es keine gesundheitlich unbedenkliche Menge. Jede Menge Alkoholkonsum erhöhe das Krebsrisiko.

Was können denn dann die Winzer überhaupt machen, um wirtschaftlich zu überleben?

Sie müssen mehr als bisher "unternehmerisch denken", riet Simone Loose, Professorin der Hochschule Geisenheim den Winzern. Das heißt Kosten senken und Maschinen anstelle von Menschen einsetzen. Die Winzer sollten außerdem Rebsorten pflanzen, die weniger anfällig für Pilzkrankheiten sind, und so weniger Geld für Pflanzenschutzmittel ausgegeben werden muss. Um die Einnahmen zu erhöhen, müssten die Betriebe mehr jüngere Weintrinker ansprechen und viel Werbung in den sozialen Netzwerken im Internet machen.

Landesweit interessant ist: die Pfalz kommt beim Weinverkauf noch am besten über die Runden. Die Betriebe hätten sich frühzeitig modernisiert. Außerdem würden viele Gäste aus den Metropolregionen in die Pfalz reisen, um dort Wein zu trinken und zu kaufen, lobte Simone Loose.

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