Dachse, aber auch Kaninchen, hatten Höhlen in den Bahndamm zwischen Freinsheim und Erpolzheim gegraben. Als es im Juli stark regnete, füllten sich die Höhlen mit Wasser und unterspülten den Bahndamm. Nach Angaben einer Bahn-Sprecherin waren die Gleise teilweise abgesackt und eingebrochen, der Bahndamm drohte deshalb abzurutschen.
Leere Dachsfallen
Damit sie keinen weiteren Schaden anrichten können, sollten die Dachse nun gefangen werden. Dafür wurden von der Bahn extra Jäger beauftragt. Sie stellten im November Betonröhren als Dachsfallen auf. Wären die Tiere in die Falle gegangen, hätten sie anschließend erschossen werden sollen. So der Plan. Doch bisher blieben die Betonröhre leer.
Die Deutsche Bahn räumt ein, dass bisher noch keine Dachse gefangen worden sind. Das Unternehmen schrieb dem SWR:
Als Grund dafür nennt die Deutsche Bahn, dass Büsche und Bäume am Bahndamm gerodet worden sind. Die Jäger haben nun unangenehm riechende Duftstoffe in die Dachsbauten gesprüht, um die Tiere zu vertreiben. Der Misserfolg beeinträchtigt nicht die Sanierung der seit Juli gesperrten Bahnstrecke von Freinsheim nach Bad Dürkheim. Im Februar soll Zement in die Höhlen der Dachse gesprüht werden, um den beschädigten Bahndamm zu stabilisieren.
Dachs-Population wächst wieder
Die Bahn befürchtet, dass Dachsschäden an Bahnstrecken künftig zum Problem werden könnten – nicht nur im Kreis Bad Dürkheim. Laut Bahn war die Dachspopulation in den 1960er und 1970er-Jahren im Rahmen der Tollwutbekämpfung erheblich zurückgegangen. Der Dachs stand auf der roten Liste der gefährdeten Arten. Inzwischen habe sich die Population wieder deutlich erhöht.
Die Bahn hofft, dass die 6,2 Kilometer lange Bahnstrecke von Bad Dürkheim über Erpolzheim nach Freinsheim Ende Mai wieder eröffnet werden kann. Bis dahin pendeln Ersatzbusse im 30-Minuten-Takt. Bis Ende Mai sollen die Sanierungsarbeiten dauern.