Nach Angaben der Feuerwehr fielen am Freitagabend in den Orten rund um Kandel mehr als 80 Liter pro Quadratmeter Regen innerhalb kurzer Zeit. Innerhalb einer halben Stunde gab es im südpfälzischen Winden überflutete Straßen durch den Starkregen im Dorf.
Und das hätte eigentlich verhindert werden sollen - denn der Starkregenschutz in der Gemeinde ist voll in Planung und soll in vier Wochen fertig sein. Die Rohre, die das Regenwasser künftig auffangen und umleiten sollen, sind auch schon da - nur noch nicht verbaut. "Das ist tragisch", sagt Bürgermeister Stefan Moschko (CDU). Wäre der Starkregen in Winden also vier Wochen später gekommen, hätte ein Starkregenkonzept für Schutz gesorgt.
Feuerwehr pumpte stundenlang Keller aus und leitete kontrolliert Wasser ab
Am Freitag sei nicht nur die Feuerwehr aus Winden, sondern auch Einsatzkräfte aus den Nachbargemeinden stundenlang im Einsatz gegen die Wassermassen gewesen. Konkret waren drei Wohnhäuser besonders stark betroffen. "Die meisten Schäden sind jetzt beseitigt", so Moschko.
Starkregenkonzept hätte Ausmaß des Unwetters eingegrenzt
Die drei betroffenen Wohnhäuser sind in einem kritischen Gebiet, denn dort gab es auch schon in 2017 Schäden durch Starkregen. Das neue Starkregenkonzept der Gemeinde sieht so aus: Für das Wasser, das bei Starkregen vom Feld beziehungsweise der Hanglage kommt, ist ein Schutzwall geplant.
Das Wasser werde dann kanalisiert und und unterirdisch in eine Grünfläche geleitet. In einer großen Mulde wird das Wasser dann gesammelt. Sollte dann diese Mulde überlaufen, wird das Wasser kontrolliert über einen ausgebauten Weg in das Abwassersystem eingeleitet.
Starkregenkonzept war so gut wie fertig
Dafür werden Rohre benötigt, die seien laut Moschko auch schon da und sollten eingebaut werden. Bis das Konzept fertig ist, dauere es etwa vier Wochen.
Nach Unwetter: Starkregenkonzept wird nochmal unter die Lupe genommen
Moschko will das Starkregenkonzept für das Neubaugebiet jetzt nochmal prüfen, auch anhand von Aufnahmen der Feuerwehr: "Wir wissen, wie die Fließmenge des Wassers ist. Wir wissen, wo das Wasser herkommt. Das müssen wir jetzt nochmal verifizieren und dann festlegen: Haben wir noch irgendwo einen Änderungsbedarf?" Der Bürgermeister hofft, dass es jetzt nicht nochmal einen Starkregen gibt, solange der Regenschutz noch nicht fertig ist.