Georg Spang vom Forstrevier Schifferstadt (Rhein-Pfalz-Kreis) warnt zurzeit davor, ausgedehnte Spaziergänge im Wald zu unternehmen. Denn durch die langen Regenfälle sind die Böden aufgeweicht und geben den Wurzeln der Bäume weniger Halt als bei Trockenheit. Gerade kranke und geschwächte Bäume stürzen deshalb schneller um, erst recht wenn es stürmt, sagt Spang, der auch für den Wald in den Gemeinden Dannstadt-Schauernheim, Limburgerhof, Mutterstadt, Otterstadt und Waldsee zuständig ist.
Rheinebene: Wald steht an vielen Stellen unter Wasser
Der Förster zeigt auf eine gewaltige Esche, deren Wurzeln in den Himmel ragen. Der große Baum sei am sogenannten Eschentriebsterben erkrankt gewesen, das bereits die Wurzeln und die Krone befallen hätte, erklärt er. Feine Wurzeltriebe seien bereits abgestorben, der Baum insgesamt geschwächt geschwächt. Deshalb habe es die Esche beim letzten Sturm erwischt.
Aber auch gesunde Bäume drohen nun umzustürzen, so Revierleiter Spang. Er zeigt, dass die Baumstämme wegen des Dauerregens inzwischen an vielen Stellen im Schifferstadter Wald bereits im Wasser stehen. Das Wasser kann hier nicht mehr abfließen, erklärt Spang. Dass heißt auch die Wurzeln der Bäume können nicht mehr atmen, dauert das längere Zeit, so schwächt es den Wald, erklärt der Förster. Komme dann noch Wind dazu, dann lockere sich der durchtränkte Boden um die Wurzeln immer mehr, bis es keinen Halt mehr für die Bäume gebe.
Förster: Wald in Pfälzer Rheinebene wenig sturmerprobt
Aber nicht nur umstürzende Bäume könnten Waldbesuchern zum Verhängnis werden. Bei stürmischem Wetter könnten auch viele angeknackste Äste herunterwehen, sagt Georg Spang. In der Rheinebene sei es meistens weniger windig als auf den Höhen des Pfälzerwalds, weshalb abgestorbene Äste und Zweige in der Ebene länger in den Baumkronen hängen blieben.
Nicht jeder Baum verträgt nasse Füße
Grundsätzlich seien es die Wälder in den Pfälzer Rheinauen gewohnt, auch mal für eine gewisse Zeit überschwemmt zu sein, erklärt der Förster. Es gebe sogar Bäume, die mögen es, mal im Wasser zu stehen, wie die Eiche. Andere Baumarten wie die Wildkirsche vertragen das dagegen schlecht, so der Förster. Sie drohten abzusterben, wenn die Wurzeln zu lange der Nässe ausgesetzt seien.