Nach SWR-Informationen stammt der Mann aus Siebeldingen (Kreis Südliche Weinstraße) bei Landau. Er soll nach Angaben der Ermittlungsbehörden "Vorrichtungen für Angriffe auf Polizeibeamte" hergestellt haben. Das gaben die Generalstaatsanwaltschaft Koblenz, die Staatsanwaltschaft Landau und das Polizeipräsidium Rheinpfalz am Montag bekannt.
Mann wollte angeblich Flammenwerfer bauen
Die Generalstaatsanwaltschaft Koblenz glaubt, dass der Mann sich Feuerlöscher und brennbare Flüssigkeiten besorgt hat, und daraus eine Art Flammenwerfer bauen wollte. Sie hält es für möglich, dass er damit dann auf Demonstrationen gegen Polizisten vorgehen wollte. Das habe er einer Person gesagt, die daraufhin der Polizei einen Hinweis gab.
Am Sonntag hatten Spezialeinheiten des Landeskriminalamts Rheinland-Pfalz (LKA) und des Polizeipräsidiums Rheinpfalz den Angaben zufolge das Anwesen des Mannes in der Verbandsgemeinde Landau-Land durchsucht. Dabei wurden mehrere Feuerlöscher und eine größere Menge von möglicherweise brennbarer Flüssigkeit gefunden.
Ermittler: Umfangreiches Beweismaterial gesichert
Bei der Durchsuchung seien umfangreiche Beweismittel und Betäubungsmittel sichergestellt worden, hieß es. Wegen des dringenden Verdachts des unerlaubten Handeltreibens mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge wurde Haftbefehl erlassen.
Verbindung zur "Reichsbürger"-Szene?
Bei dem 51-Jährigen sei bereits im vergangenen Oktober Marihuana sichergestellt worden, teilten die Behörden weiter mit. Laut einer Pressemitteilung der Polizeidirektion Landau hatten Spezialkräfte am 24. Oktober sein Anwesen in Siebeldingen bei Landau durchsucht und Waffen, Munition und Hanfpflanzen gefunden. Auch heute noch hängen Fahnen und Flyer am Hoftor, deren Aufschriften eine Verbindung zur Reichsbürgerszene nahelegen.
Bislang mehr als 50 Zeugenhinweise eingegangen Nach Böllerangriff auf Einsatzkräfte: Polizei Koblenz sucht nach Hinweisen
Nach den Angriffen auf Rettungskräfte in der Nacht zu Silvester in Koblenz-Neuendorf hat die Polizei ein Hinweisportal eingerichtet. Dort sollen Zeugen Bilder und Videos hochladen.
Auf einem der unzähligen Plakate steht beispielsweise: "Eine Polizei, die gegen das Volk kämpft ist kein Freund, sondern ein Feind des Volkes."
Im Ort ist der Mann bekannt
Ortsvorsteher Peter Klein (parteilos) war im Vorfeld über die Razzia informiert, die Verwaltung war um Unterstützung gebeten worden. Auch er geht davon aus, dass der Mann ein Reichsbürger ist: "Er macht ja keinen Hehl draus." Der Mann war laut Klein nicht immer so, früher sei er einer "wie wir alle" gewesen, der auch heute immer freundlich grüßt. Von seinem mit Flyern behängten Hoftor abgesehen, sei er nicht auffällig gewesen.
Angriffe auf Polizisten: Was plante der Tatverdächtige?
Die Ermittlungen der Generalstaatsanwaltschaft Koblenz, der Staatsanwaltschaft Landau und der Kriminalpolizei dauern an. Dabei geht es auch um die angeblichen Pläne, Polizeibeamte anzugreifen, hieß es.