Beim ersten Prozesstag am Mittwoch vor dem Landgericht Landau wurde lediglich die Anklage gegen den mutmaßlichen Drogendealer verlesen. Zeugen wurden keine vernommen.
Laut Anklage war der Mann dabei erwischt worden, wie er knapp 500 Gramm Haschisch in Platten gepresst, in seinem Auto transportiert hat. Das teilte ein Gerichtssprecher auf Anfrage mit. Daneben sei bei der Durchsuchung des Autos ein Teleskop-Schlagstock, sowie ein Messer sichergestellt worden, so schreibt es das Landgericht Landau.
Der 18-Jährige gehöre den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft nach zu einer Gruppe, die im großen Still Marihuana und Haschisch und in kleineren Mengen Kokain verkauft haben soll.
Drogen aus dem Raum Frankfurt in die Südpfalz
In einer Wohnung, die als Depot für die Gruppe gedient haben soll, seien zudem weitere Drogen gefunden worden. Darunter knapp elf Kilogramm Haschisch und Marihuana, sowie knapp 250 Gramm Kokain - fertig für den Verkauf.
Bereits Ende November wurden erste Mitglieder der Bande verurteilt. Es ging um den Verkauf von Marihuana und Haschisch im großen Still - vor allem in Wörth, Neuburg und Karlsruhe. Die Angeklagten bekamen Jugendstrafen von drei bis dreieinhalb Jahren. Beide lebten in Neuburg am Rhein.
Die beiden waren dem Urteil nach, vor allem für den Transport, den Einkauf im Raum Frankfurt und den Verkauf der Drogen zuständig. Sie handelten im Auftrag des Anführers der Bande, mit Mengen zwischen 100 Gramm und 36 Kilogramm Marihuana und Haschisch.
Die Verurteilten waren drogenabhängig
Ein psychiatrisches Gutachten stellte bei beiden eine Abhängigkeit von Marihuana und Kokain fest, mit dem Konsum von Drogen begannen sie schon in der Jugend. Bezahlt wurden sie in der Regel mit geringen Mengen Drogen für den Eigenbedarf.
Das Gericht vermutet, dass die Bande seit dem Sommer 2022 aktiv war. Zur Gewinnung von Kunden nutzten sie Instagram, die Geschäfte wurden dann über die Messengerdienste wie Telegram abgewickelt. Transportiert wurden die Drogen in Autos, über die Plattform AirBnB angemietete Wohnungen dienten als Zwischenlager, so genannte Bunker.
Staatsanwaltschaft ermittelt Hintermänner
Vor Gericht haben die beiden verurteilten Täter gestanden. Schließlich sei es der Staatsanwaltschaft möglich gewesen, den Rest der mutmaßlichen Drogendealer zu ermitteln.
Der mutmaßliche Kopf der Bande sitzt derzeit in Untersuchungshaft. Gegen ihn werde gerade die Anklage vorbereitet, so heißt es von der Staatsanwaltschaft. Gegen weitere Verdächtige aus dem Umfeld der Bande laufen Verfahren oder es werde gerade noch ermittelt.
Gegen den 18-Jährigen, der jetzt vor Gericht steht, soll der Prozess am Freitag weiter gehen. Insgesamt sind bis Ende Januar noch vier Prozesstage geplant.