1.000 Rebstöcke wurden im Weinberg in Otterstadt zerstört. Der Verein Wingertfreunde lässt sich aber nicht unterkriegen.

1.000 Rebstöcke zerschnitten

Der Zerstörung zum Trotz: In Otterstadt entsteht wieder ein Weinberg

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Nur noch nackte Stümpfe statt üppigem Weinberg in Otterstadt (Rhein-Pfalz-Kreis). Unbekannte hatten am Wochenende alle Weinstöcke durchtrennt. Aber es sollen wieder Trauben wachsen.

Der Verein Wingertfreunde lässt sich nicht unterkriegen. Nachdem in der Nacht zum vergangenen Sonntag Unbekannte sämtliche Rebstöcke in dem Weinberg in Otterstadt (Rhein-Pfalz-Kreis) gekappt hatten, wurden am Dienstag die Ärmel hochgekrempelt. Die Rebzeilen mussten vom Laub befreit werden. Jetzt hofft der Verein, dass die Rebstümpfe wieder austreiben. Es sollen wieder Trauben wachsen für Saft für die Kindergärten und die Grundschule in Otterstadt.

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Helfer für den Weinberg im Einsatz

Den ganzen Dienstag haben sieben Vereinsmitglieder geackert. Das Laub wurde auf dem Boden liegen gelassen. Es soll jetzt weiter austrocknen und dann wird es untergemulcht, sagte der Vorsitzende des Vereins, Alois Hangg, dem SWR. Das sei guter Dünger. Dann heißt es abwarten. Bis zum Frühjahr entscheidet sich, ob die Pflanzen tot sind oder sich berappeln. An den Schnittstellen hatten die Weinpflanzen bereits einen Schutzfilm entwickelt.

1.000 zerstörte Rebstöcke in Otterstadt
An den Schnittstellen hattten die Pflanzen einen Schutzfilm gebildet.

Verein wird wieder Tafeltrauben ernten

Falls die Rebstöcke doch absterben, dann wird neu gepflanzt, so Hangg. Es werden wieder Tafeltrauben sein, denn um Trauben zu pflanzen, aus denen auch Wein gekeltert werden kann, fehlt die Genehmigung. Otterstadt liegt nämlich nicht im Weinbaugebiet. Hangg schätzt, dass sie dafür um die 4.000 Euro brauchen - vier Euro pro Rebstock. Es wird aber - egal wie - drei Jahre dauern, bis wieder geerntet werden kann.

Spendenkonto für zerstörten Weinberg

Hangg ist sich sicher, dass der Verein das Geld für neue Pflanzen zusammenbekommt. Er habe schon telefonisch viele Spendenzusagen bekommen. Mittlerweile ist ein Spendenkonto eingerichtet. Auch haben sich bereits mehrer Menschen aus Otterstadt bei ihm gemeldet, die dem Verein Wingertfreunde beitreten wollen.

Nur noch Stümpfe, wo bisher üppig grüne Rebstöcke im Weinberg in Otterstadt wuchsen.
Nur noch Stümpfe, wo bisher üppig grüne Rebstöcke im Weinberg in Otterstadt wuchsen.

Belohung für Ergreifung der Täter ausgesetzt

Insgesamt ist eine Belohnung von 2.000 Euro ausgesetzt für Hinweise auf die Täter, die den Weinberg verwüstet haben. 1.000 Euro kommen vom Bürgermeister der Gemeinde, Bernd Zimmermann, weitere 1.000 Euro stiftet ein Privatmann. Der Bauern- und Winzerverband Rheinland-Pfalz Süd stiftet 1.000 Liter Traubensaft als Entschädigung. Geschäftsführer Dirk Gehrling sagte dem SWR: "Weinbaupräsident Reinhold Hörner und ich sind extrem betroffen, denn wir wissen, wie viel Arbeit in so einem Projekt steckt."

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