Bald schon soll "Alena" Schülerinnen und Schülern bundesweit Nachhilfe geben, egal ob in Mathe oder Deutsch. Und das geht dann so: Die Schüler tippen eine Frage in ein Textfeld ein und "Alena" antwortet dann "persönlich" - also als Computerfigur, die sprechen kann. Bevor es soweit ist, muss "Alena" aber noch selbst die Schulbank drücken, damit sie später keinen Quatsch erzählt. Sprich: Entwickler arbeiten daran, dass "Alena" spätestens in diesem November marktreif ist und auf die Schülerinnen und Schüler losgelassen werden kann.
Mehrere hundert Lehrer arbeiten für Plattform
"Unser Prototyp ist sehr gut vergleichbar mit einem durchschnittlichen oder unterdurchschnittlichen Nachhilfelehrer in Deutschland", sagt Patrick Nadler. Er ist sozusagen der Ziehvater von "Alena". Der 25-jährige Jungunternehmer ist Geschäftsführer der Online-Nachhilfe-Schule "TutorSpace". Mehrere hundert Lehrkräfte arbeiten derzeit für die Online-Schule, sagt der Chef. Sie gehört nach eigenen Angaben zu den größten Einrichtungen dieser Art im deutschsprachigen Raum.
Die digitale Lehrerin steht ab Herbst im virtuellen Klassenzimmer
Ab dem kommenden Herbst sollen jetzt KI-Lehrkräfte das Angebot der Online-Schule ergänzen. Ein Vorteil: Die digitale Lehrerin - oder auf Wunsch auch Lehrer - ist deutlich günstiger als eine Lehrkraft aus Fleisch und Blut. Sechs bis zehn Euro wird die Stunde mit "Alena" wohl kosten, sagt Patrick Nadler. Zum Vergleich: Eine Stunde Online-Nachhilfe mit einer echten Lehrkraft kosten 30 bis 35 Euro.
Trotzdem versichert der Jungunternehmer, der selbst jahrelang Nachhilfe gegeben hat: Die menschlichen Nachhilfe-Lehrkräfte müssen keine Angst um ihre Jobs haben: "Nein - wir sehen das eher als Ergänzung. Wir sind noch ein gutes Stück weg von einem richtig, richtig guten Nachhilfelehrer."
"Alena" kann auf Wunsch auch ein Mann sein
Spätestens Mitte November soll das neue Programm online gehen. Und klar: Wer lieber von einem Mann unterrichtet werden will, der kann "Alena" im Handumdrehen umtauschen, sagt Patrick Nadler: "Das ist technisch absolut kein Problem. So weit sind wir. Das heißt, da kann man natürlich dann auch einen Avatar nehmen, den man sympathisch findet."
Nur die Klassenarbeiten, die müssen die Schülerinnen und Schüler wohl weiter selbst schreiben. Noch.