Der Mack-Preis wird von einer Stiftung verliehen, die von der Künstlerin Elisabeth Mack-Usselmann angeregt wurde. Sie wurde 2021 gegründet und hat zum Ziel, das künstlerische Werk der Stifterin aber auch den wissenschaftlichen Nachlass ihres verstorbenen Sohnes zu erhalten. Die Künstlerin ist eine der letzten Meisterschülerinnen von Erich Heckel von der Künstlergruppe Brücke aus Dresden. Der Mack-Preis ist mit 10.000 Euro dotiert. Diesen teilen sich zwei Kunstprojekte in der Vorder- und Südpfalz: das Atelier Molemol der Lebenshilfe Speyer-Schifferstadt und das MUS-E-Projekt an einer Speyerer Schule.
Atelier Molemol für Kunstschaffende mit Behinderung
Bereits 2007 gründete der Dudenhofer Künstler Theo Ofer eine erste Malgruppe in der Wohneinrichtung der Lebenshilfe Speyer. Diese übernahm 2010 die Schifferstadter Künstlerin Karin Bury, die jetzt auch Leiterin des Ateliers Molemol ist.
"Aus der einen Malgruppe wurde schnell eine zweite, eine dritte und eine Keramikwerkstatt", erinnert sich Bury. Weil es aber einige Bewohnerinnen und Bewohner gab, denen das immer noch nicht genug war, die sich noch intensiver mit Kunst beschäftigen wollten, gründete Bury 2015 das Atelier Molemol für die besonders Kunstbegabten und -interessierten.
Das Atelier Molemol soll also eine individuelle Begabtenförderung sein. Künstlerin Karin Bury hat das Ziel, mit den "Mitteln der Kunst einen Dialograum zwischen Behinderten und Nicht-Behinderten zu schaffen."
Denn: Die Werke der Atelier-Teilnehmenden werden auch ausgestellt. Vor zwei Jahren gab es zum Beispiel eine große Ausstellung im Schloss Bruchsal. Außerdem beauftragte in diesem Frühjahr die Stadt Schifferstadt das Atelier, die Stromkästen am Kreuzplatz zu verschönern. Die Erlöse solcher Aufträge und Ausstellungen fließen laut Bury dann zur einen Hälfte an die Künstlerinnen und Künstler und zur anderen Hälfte in den Materialtopf des Ateliers.
"Wir entscheiden gemeinsam, was mit dem Preisgeld passieren soll", sagt Bury. Auch die Entscheidung, wofür die 5.000 Euro Preisgeld verwendet werden sollen, werde laut Bury gemeinschaftlich gefällt - zusammen mit allen Atelier-Teilnehmenden. Eine erste Idee sei, das Geld in eine Druckpresse für das Atelier zu investieren.
Im vergangenen Jahr, als der Preis erstmals verliehen wurde, ging er an eine vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Studiengruppe, die zu Psychotherapie bei Altersdepression forscht.
Projekt MUS-E an Speyerer Grundschule
Die zweite Häfte des Mack-Preises ging an das Projekt MUS-E der International Yehudi Menhuin Foundation. Ein Projekt, bei dem Schülerinnen und Schüler ausgewählter Klassen von freischaffenden Künstlerinnen und Künstlern begleitet werden. "Zur Entdeckung der Freude am eigenen kreativen Schaffen, des Selbstwertgefühls und der Toleranz", heißt es auf der MUS-E-Website.
Mit dem Preisgeld können nach Angaben der Mack-Stiftung an der Siedlungsgrundschule in Speyer sämtliche Schüler der dritten Klasse am MUS-E-Projekt teilnehmen - insgesamt vier Klassen. Damit sei die Siedlungsgrundschule die erste Grundschule im südlichen Rheinland-Pfalz, die das Projekt umsetzen kann.
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