Der Fassadenrückbau des 15-stöckigen Gebäudes ist extrem abhängig von der Witterung und kann sich daher zeitlich verzögern, erklärt Christophe Klimmer, Sprecher für den Bereich Bauen an der Ludwigshafener Stadtverwaltung. Einen konkreten Starttermin gibt es daher noch nicht. Im Dezember sollen zumindest die Vorbereitungen beginnen. In einem symbolischen ersten Schritt soll außerdem der Schriftzug "Rathauscenter" an der Spitze des Rathausturms entfernt werden – so die Planung. Im nächsten Schritt werden die einzelnen Fenster des Rathausturms abmontiert und mit einem 80 Meter hohen Kran abgeseilt.
Fassadenabriss dauert halbes Jahr
Der Großteil der Arbeiten findet erst im kommenden Jahr statt. Die städtischen Abrissplaner gehen davon aus, dass der gesamte Fassadenrückbau rund sechs Monate dauert. Der Abriss des übrigbleibenden Rohbaus erfolgt nicht direkt im Anschluss. Das sei erst möglich, wenn alle Schadstoffe wie Asbest im Rathauscenter beseitigt sind, sagt die Stadtverwaltung. Beim Rohbau-Abriss sollen unter anderem Minibagger eingesetzt werden, die Etage für Etage abtragen. Unterhalb des 9. Obergeschosses kommen Bagger zum Einsatz mit extra-langen Scherenhänden, die den Beton leise und staubarm herunterknabbern. Diese Bagger wurden auch beim Abriss der Hochstraße Süd eingesetzt.
Rathaus-Entkernung fast fertig
Zurzeit läuft im Rathausturm die letzte Phase der Entkernung, so Stadtsprecher Christophe Klimmer. Dabei werden unter anderem mit Presslufthammern Böden abgetragen und Wände abgerissen. Auch die Schadstoffe aus dem Gebäude müssen noch restlos beseitigt werden - darunter säckeweise Asbest. Bis Ende des Jahres sollen die letzten Ausschreibungen für die an der Schadstoffbeseitigung und dem Rohbau-Abriss beteiligten Firmen abgeschlossen sein. Bis der gesamte Komplex, inklusive Einkaufsmall und Parkhaus, abgerissen ist, vergehen noch zwei Jahre. Bis Ende 2025 soll das marode Rathauscenter endgültig verschwunden sein.
Fun Fact: Abriss-Beton wird wiederverwertet
Anschließend soll an der Stelle des Rathauscenters die ebenerdige Helmut-Kohl-Allee gebaut werden - als Alternative zur maroden Hochstraße Nord. Dafür wird auch tonnenweise Beton verwendet, der aus dem Rathausturm stammt. Laut Stadtverwaltung fallen beim Abriss rund 100.000 Tonnen fast reiner Beton an, der für den Bau der Stadtstraße genutzt wird.