Germersheims Landrat Fritz Brechtel (CDU) gibt sein Amt ein Jahr früher ab als geplant - damit die Neuwahl zum Landrat zusammen mit den Kommunalwahlen am Sonntag stattfinden kann. Seit 2001 steht Brechtel an der Spitze der Kreisverwaltung. "Seit dieser Zeit bin ich mit Leib und Seele Landrat in diesem schönen Landkreis", schrieb der CDU-Politiker.
Ab Dezember braucht der Landkreis Germersheim also eine neue Verwaltungsspitze, einen Landrat oder eine Landrätin. Fünf Männer und eine Frau stellen sich zur Wahl. Hier sind sie - in der Reihenfolge, wie sie auch auf den Stimmzetteln stehen:
CDU-Kandidat: Martin Brandl aus Rülzheim
Martin Brandl sitzt seit 15 Jahren für die CDU im rheinland-pfälzischen Landtag, seit acht Jahren ist er dort der parlamentarische Geschäftsführer der CDU-Fraktion. "Mit 42 Jahren habe ich nun genau das richtige Alter, um meiner Heimat mit frischer Energie und Leidenschaft neue Impulse zu geben", schreibt er auf seiner Homepage. Martin Brandl will unter anderem die Arbeit der Kreisverwaltung stärker digitalisieren. Beim Ausbau von erneuerbaren Energien setzt er auf Photovoltaikanlagen auf Dächern oder über Parkplätzen statt auf landwirtschaftlich genutzten Flächen. Brandl will, dass die schon lang geplante zweite Rheinbrücke bei Wörth gebaut wird. Weitere Infos stehen auf seiner Homepage.
SPD-Kandidat: Ziya Yüksel aus Kuhardt
Ziya Yüksel arbeitet beim Chemieunternehmen BASF und ist Co-Vorsitzender der Kreis-SPD. Er ist in der Gewerkschaft IG Bergbau, Chemie, Energie aktiv. Auf seiner Homepage schreibt er: "Es ist Zeit für einen Landrat, der authentisch und wertschätzend alle Menschen im Blick hat und bei den Herausforderungen aber auch bei den Chancen die Bürgerinnen und Bürger unterstützt und mitnimmt." Yüksel will, dass der Kreis Germersheim bei der Energiewende Tempo macht. Er will die Demokratie stärken, unter anderem mit einem neuen Antirassismusbeauftragten. Yüksel will neue Arbeitsplätze im Kreis schaffen und Start-Ups und Unternehmen miteinander vernetzen. Weitere Infos stehen auf seiner Homepage.
Grünen-Kandidatin: Barbara Christina Merz aus Maximiliansau
Christina Merz aus Wörth-Maximiliansau arbeitet freiberuflich als Theologin und Rednerin. "Die Welt scheint in rasantem Tempo immer turbulenter und unberechenbarer zu werden - doch Krisen eröffnen auch immer Chancen", schreibt Merz auf ihrer Seite. Für Merz ist der Klima- und Umweltschutz zentraler Dreh- und Angelpunkt ihrer Politik. Sie will, dass sich der Kreis Germersheim möglichst bald, möglichst autark selbst mit der Energie versorgt, die er benötigt. Merz will einen eng vernetzten und zuverlässigen ÖPNV. Und sie will die Verwaltung des Kreises stärker digitalisieren. Weitere Infos stehen auf ihrer Homepage.
AfD-Kandidat: Bernd Schattner aus Altdorf (Kreis Südliche Weinstraße)
Bernd Schattner sitzt für die AfD seit drei Jahren im Bundestag und ist stellvertretender Landesvorsitzender seiner Partei. Früher war er Betreiber von Küchenstudios. Schattner will eine offene Debatte über die Zukunft der Energieversorgung und wendet sich gegen "Klima-Ideologen". Er lehnt Windräder ab und will freie Wahl beim Kfz-Antrieb. Weitere Infos stehen auf seiner Homepage.
FWG-Kandidat: Volker Hardardt aus Lustadt
Volker Hardardt tritt für die Freie Wählergruppe an. Er ist Ortsbürgermeister von Lustadt: "Aus meiner umfangreichen Erfahrung aus Wirtschaft und Kommunalpolitik, könnte ich als Landrat aktiv unterstützen", schreibt Hardardt. Er und seine Partei wollen, dass Bund und Land die Kommunen besser mit Geld ausstatten. Der Katastrophenschutz im Landkreis Germersheim soll ausgebaut werden. Hardardt fordert den Bau einer zweiten Rheinbrücke. Weitere Infos stehen auf den Seiten der FWG im Kreis.
DIE PARTEI-Kandidat: Nicolas Schwarz aus Neupotz
Nicolas Schwarz kandidiert für die Satirepartei DIE PARTEI. Er ist der jüngste der sechs Kandidierenden. Schwarz und seine Partei fordern den sechsspurigen Ausbau der B9 in beide Richtungen und eine allgemeine Weinpflicht ab 16 Jahren. Der Ort Büchelberg im Landkreis Germersheim soll Berlin als Bundeshauptstadt ablösen. DIE PARTEI informiert auf dem Sozial-Media-Kanal Instagram über ihre Ziele.