Für den Katastrophenschutz in der Region sind die vier Landkreise Germersheim, Südliche Weinstraße, Bad Dürkheim, der Rhein-Pfalz-Kreis und die Städte Ludwigshafen und Neustadt zuständig. Das bedeutet, sie sind die verantwortlichen Behörden für den Katastrophenfall und der Landrat oder der Neustadter Oberbürgermeister oder die Oberbürgermeisterin in Ludwigshafen sind die verantwortlichen Leiter aller Einsätze im K-Fall. Ausrüstung, Personal und Technik liegen in der alleinigen Verantwortung der Städte und Landkreise, sei es bei Hochwasser, Waldbränden oder auch bei dem befürchteten Mangel an Gas.
Landkreis Germersheim hat kräftig investiert
Im Landkreis Germersheim gibt es Alarm- und Einsatzpläne für Hochwasser, Gefahr auf dem Rhein, Waldbrand und das US-Gefahrstofflager in der Nähe von Germersheim. Seit den dramatischen Ereignissen an der Ahr hat der Landkreis kräftig investiert. Es wurden zwölf Satellitentelefone angeschafft, falls das Handy- und Telefonnetz ausfallen sollten. Ein neues Führungs- und Lagezentrum wurde eingerichtet. Auch das Personal für den K-Fall wurde nach Angaben des Kreises mit zusätzlichen Planstellen aufgestockt. Allerdings werde das Amt des Brand- und Katastrophenschutzinspekteurs (BKI) weiter durch einen ehrenamtlichen Mitarbeiter besetzt.
Bundesweit einmalig verfügt der Landkreis Germersheim über ein Amphibienfahrzeug, das bereits an der Ahr zum Einsatz kam.
Der Rhein-Pfalz-Kreis hat nach der Ahrflut seine Abläufe im K-Fall mehrfach überprüft und verändert. Technik, Personal und die organisatorischen Abläufe wurden aktualisiert. Die Technische Einsatzleitung (TEL) ist im Katastrophenschutzzentrum in Schifferstadt untergebracht. Ein Umbau und die Modernisierung des Zentrums seien in Planung.
Kreis Bad Dürkheim prüft Alarmpläne jährlich
Der Landkreis Bad Dürkheim überprüft seine Alarmpläne jedes Jahr. Nach den Ereignissen an der Ahr wurde der Personenkreis für die Dienstfunktionen in der Einsatzleitung im K-Fall erweitert und es wurden zusätzliche Schulungen durchgeführt. Übungsszenarien waren zuletzt die Fälle "Gasmangellage" und "Ukraine-Flüchtlinge". Technische Neuanschaffungen seien drei Satellitentelefone, mobile Tankstellen, mobile Sirenenanlagen. Geplant sei noch, drei große Notstromaggregate anzuschaffen. Der Landkreis hat drei neue Planstellen geschaffen, eine davon für den Brandschutzinspekteur.
Ludwigshafen: Ganzjährige Rufbereitschaft
Die Stadt Ludwigshafen ist für den K-Fall in einer besonderen Lage, weil sie über eine Berufsfeuerwehr verfügt. Das bedeutet, der Führungsstab und die Technische Einsatzleitung können von qualifizierten Beamten des höheren und gehobenen Dienstes besetzt werden. Die Stadt überlegt wegen der Ergebnisse des U-Ausschusses zur Ahrflut eine ganzjährige Rufbereitschaft für die K-Einsatzkräfte einzuführen. Neuanschaffungen in der Stadt waren mobile Tankstellen für die Einsatzfahrzeuge.
Was unbedingt noch fehlt, sind laut Stadtverwaltung geländegängige Allradfahrzeuge und eine gemeinsame Computer-Software, um mit den Führungskräften in den umliegenden Landkreisen und kreisfreien Städten kommunizieren zu können.
SÜW: Mobile Einsatzleitung
Auch im Landkreis Südliche Weinstraße wurde die technische Ausstattung verbessert. Die Technische Einsatzleitung (TEL) für die Südpfalz ist mobil in Containern untergebracht und kann so überall im Landkreis eingesetzt werden. Zudem wird jetzt im Kreishaus der Katastrophenschutzraum modernisiert und erweitert. Der Landrat nimmt nach eigenen Angaben regelmäßig an Fortbildungen teil, zuletzt im Oktober 2022. Als besonders unbefriedigend betrachten die Verantwortlichen im Kreis, dass es keine landeseinheitliche Computer-Software für die Führungsebene gibt. So muss bei Bedarf weiter mit dem schriftlichen "Vierfach-Vordruck" als Papierdokument kommuniziert werden.