Das aggressive Insekt habe sich insbesondere in den heißen Monaten Juli und August weiter ausgebreitet, teilte die Kommunale Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage (KABS) in Speyer mit. "Wir sind mehr als beschäftigt, angefangen von Beratungen und Monitoring bis zur Bekämpfung", sagte der wissenschaftliche Direktor der Kabs, Dirk Reichle.
Die Tigermücke sei - anders als dämmerungsaktive Stechmücken - tagaktiv und in ihrem Stechverhalten sehr aggressiv. Bei der Bekämpfung der Tigermücke arbeiten Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg, Hessen und auch Thüringen eng zusammen. So werden etwa Verbreitungsmuster aufgezeichnet.
Wechsel von nassen und warmen Monaten
Grund für die starke Vermehrung der eingewanderten Tigermücke sei - wie auch bei den anderen Stechmückenarten - das besondere Klima in diesem Jahr gewesen. "Der Winter war einer der nassesten seit der Klimaaufzeichnung 1881, und der Mai war der drittnasseste Mai seit 1881", sagte Reichle.
Februar und März seien dann jeweils die wärmsten Monate seit der Klimaaufzeichnung gewesen, und der Mai war der drittwärmste Mai seit 1881. Dies habe dazu geführt, dass die Larven sich gut entwickelt hätten. Die Einsatzgebiete für die KABS seien daher größer gewesen als in den Jahren zuvor.
"Mitarbeiter im Dauereinsatz"
"Unsere Mitarbeiter waren ab Mitte Mai bis in den Juli hinein in den Rheinauen im Dauereinsatz", sagte Reichle. Stellenweise hätten die Brutgebiete der Rheinschnaken nicht lokalisiert werden können. Bekämpft worden seien aber alle kontrollierbaren Brutareale mit relevanten Larvendichten zwischen Weisweil im Süden und Bingen im Norden.
KABS: Bekämpfung war ein Erfolg
Auch wenn im Sommer trotz der Bekämpfung durch die KABS in vielen Gemeinden entlang des Rheins von einer Schnakenplage gesprochen wurde, wertete Direktor Reichle die Bekämpfung als Erfolg. "Mir ist bewusst, dass vielleicht nicht jeder dieser Ansicht ist. Die Stechmücken waren deutlich spürbar", räumte er ein.
In unbehandelten Gebieten außerhalb des Oberrheins seien aber sogenannte Anflugraten von mehr als 300 Stechmücken pro zwei Minuten aufgetreten. Eine solche Quote sei am Oberrhein, wo die KABS tätig war, bei weitem nicht erreicht worden. "Wenn man objektiv behandelte und unbehandelte Gebiete vergleicht, war der Bekämpfungserfolg in diesem Extremjahr sehr gut", so Reichle.
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