Im Februar dieses Jahres soll der Angeklagte seine frühere Freundin in ihrer Wohnung in Speyer mehrfach misshandelt haben. Laut Staatsanwaltschaft soll er sie auf den Kopf und auch auf ihren Körper eingeschlagen haben. Einen Tag später soll der 22-Jährige die Tür ihrer Wohnung eingetreten haben, als die Frau nicht zu Hause war.
Als die Frau in den frühen Morgenstunden in ihre Wohnung zurückkehrte, soll er ihr mit einer Schere Haare vom Kopf geschnitten und auch Haare vom Kopf gerissen haben. Anschließend soll er sie zu Boden gebracht und vergewaltigt haben, wobei er sie mit einem Glasreiniger im Intimbereich besprüht haben soll. Der Mann aus Speyer ist neben der Vergewaltigung mit gefährlicher Körperverletzung auch wegen vorsätzlicher Körperverletzung, Sachbeschädigung sowie wegen Diebstahls angeklagt
Opfer wird im Prozess aussagen müssen
Der erste Prozesstag war am Mittwoch schnell beendet: Die Richterin wollte ein rasches Urteil durch eine Absprache zwischen Gericht, Staatsanwaltschaft und Verteidigung und hatte dementsprechend keine Zeugen geladen. Zu einer Verständigung zwischen allen Beteiligten kam es aber nicht: Der Verteidiger hatte eine Bewährungsstrafe gefordert. Dazu war allerdings der Staatsanwalt nicht bereit, denn für ihn kommt angesichts der Schwere der Taten nur eine Haftstrafe in Frage. In den kommenden Prozesstagen sollen Zeugen gehört werden, darunter auch die Ex-Freundin. Die Verteidigung hat angekündigt, dass der Angeklagte schweigen wird. Das heißt, dass auch das mutmaßliche Opfer aussagen muss.
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Ex-Freundin soll nach Tat mehrere Verletzungen erlitten haben
Laut Gericht hat der Angeklagte außerdem der Frau einen Finger gebrochen. Sie erlitt zudem Prellungen, blaue Flecken, Einblutungen und eine Verletzung der Vagina. Zusätzlich soll er ihr danach ein Mobiltelefon weggenommen haben, um es für sich zu behalten.
Im Prozess ist auch ein weiterer Diebstahl angeklagt: Der Angeklagte soll bereits im September 2022 einen Roller, der am Eingang eines Krankenhauses in Speyer angeschlossen war, geklaut haben.
Der Prozess soll am 23. und 28. August fortgesetzt werden.