Noch im Januar hatte Landrat Clemens Körner in einem SWR-Interview Hoffnung gehabt, dass die IT an Ostern wieder funktionieren sollen. Doch dieser Termin sei nicht haltbar, teilte die Kreisverwaltung auf SWR-Anfrage mit. Derzeit seien die Experten dabei, den Normalbetrieb schrittweise wieder herzustellen, ein konkretes Datum dafür könne aber noch nicht genannt werden.
Hackerangriff war im Oktober
Vor fast einem halben Jahr wurde die Verwaltung des Rhein-Pfalz-Kreises Opfer eines Hackerangriffes. Verantwortlich soll dafür die Gruppe "Vice Society" gewesen sein, die vom FBI als russlandnah eingestuft wird. Die Gruppe wollte mit dem Angriff ein "Lösegeld" erpressen, der Landrat lehnte das aber damals ab. Aufgefallen ist der Angriff durch eine interne Warnung an die IT der Kreisverwaltung. Das System meldete damals einen großen Datenabfluss.
Die Folgen des Hackerangriffs
Seit diesem Zeitpunkt war die IT des Kreises nicht mehr verwendbar, Verwaltungsaufgaben mussten wieder per Zettel und Stift erledigt werden. Außerdem ist seitdem der Internetauftritt des Kreises nicht mehr erreichbar. Bürgerdienste wie zum Beispiel die KFZ-Zulassung wurden in Kreisverwaltungen ausgelagert. Über wen und wie die Angreifer ins System gelangt sind, konnte bis heute nicht geklärt werden.
Externes Unternehmen soll IT überwachen
In Zukunft soll das IT-System des Rhein-Pfalz-Kreises sicherer werden. Zum Beispiel können bestimmte Anhänge in Zukunft nicht mehr per Mail an die Kreisverwaltung verschickt werden. Es werde dafür ein extra gesichertes System geben. Außerdem werde ein externes Unternehmen die IT dauerhaft überwachen. Im Aufbau befindet sich derweil die neue Homepage des Kreises. Diese werde nach Aussage der Verwaltung derzeit noch optimiert. Daneben muss dann die funktionierende IT wieder an die Netzwerke des Bundes angeschlossen werden.
PCs müssen entsorgt werden
Für die Computer und die anderen Hardware-Komponenten, die vom Hacker-Angriff betroffen waren, sei ein Fachunternehmen mit der Entsorgung beauftragt worden. Denn es könne nicht ausgeschlossen werden, dass Teile der Hardware nach wie vor infiziert sind. Auch wenn die Betriebssysteme neu installiert werden würden. Das Unternehmen wird die PCs recyceln.