Dabei geht es nicht darum, wohnungslose Menschen in einer Notunterkunft unterzubringen oder ihnen übergangsweise ein Dach über dem Kopf zu besorgen. Stattdessen sollen sie in eine Wohnung mit unbefristetem Mietvertrag ziehen können. Dieses Konzept, das die Caritas nun auch in Landau umsetzt, heißt "Housing First". Die Idee dahinter: Ist der Umzug in eine eigene Wohnung erst einmal geschafft, können alle anderen Probleme angegangen werden, zum Beispiel Schulden, Sucht oder Arbeitslosigkeit. "Beim Housing First-Konzept geht es um Menschenwürde, ein Recht auf Selbstbestimmung und Verlässlichkeit", so Elisabeth Traunmüller von der Caritas in Landau.
Bei bisherigen "Housing First"-Projekten in Deutschland, Europa und den USA sei Wohnungslosigkeit in vielen Fällen dauerhaft beendet worden, teilte das Sozialministerium Rheinland-Pfalz Anfang des Jahres mit.
Die Caritas sucht nun in Landau nach geeigneten Wohnungen. Bis zu acht wohnungslose Menschen sollen profitieren. Gefördert wird das Projekt vom Sozialministerium mit bis zu 114.000 Euro jährlich. Landau ist demnach neben Koblenz und dem Westerwaldkreis eines von drei Modellprojekten, die das Land unterstützt. Ab 2024 sollen drei weitere Projekte in das Förderprogramm aufgenommen werden. In Neuwied gibt es bereits seit 2021 ein "Housing First"-Projekt.