Das Hells Angels-Emblem, ein Totenkopf mit Helm und Flügeln, ist auf dem Tank eines abgestellten Motorrads zu sehen

Staatsanwaltschaft Frankenthal ermittelt

Razzia bei Hells Angels in der Pfalz: Mann in Untersuchungshaft

Stand

Nach einer Razzia bei den Hells Angels in der Pfalz und in Trier sitzt nun ein 34 Jahre alter Mann in Untersuchungshaft. Es bestehe der dringende Verdacht des unerlaubten Handels mit Betäubungsmitteln.

Anlass für die Razzia war laut Ermittlungsbehörden, dass Mitglieder der Hells Angels verbotene Vereinsabzeichen in den sozialen Netzwerken geteilt und damit gegen das Vereinsgesetz verstoßen haben sollen. Wie die Staatsanwaltschaften Frankenthal und Trier mitteilen, durchsuchten etwa 300 Beamte Wohn- und Geschäftsräume der Hells Angels, unter anderem in Speyer, Neustadt und Trier sowie im Rhein-Pfalz-Kreis und den Kreisen Germersheim und Südliche Weinstraße.

Prozess gegen Hells Angels Mitglied wegen versuchter Nötigung
Bei der Hells-Angels-Razzia wurden auch Drogen gefunden (Archivbild)

Waffen, Bargeld und Rauschgift sichergestellt

Bei den Durchsuchungen seien umfangreiche Beweismittel sichergestellt worden, so die Ermittler, darunter Kutten des "Hells Angels MC" mit verbotenen Symbolen, zahlreiche Waffen, knapp 48.000 Euro Bargeld und mehr als ein halbes Kilogramm Gramm Marihuana.

Gegen mehrere Männer werde wegen Verstoßes gegen das Vereinsgesetz, das Waffengesetz und das Betäubungsmittelgesetz ermittelt.

Ebling: "Wir leben Null-Toleranz-Strategie"

Der rheinland-pfälzische Innenminister Michael Ebling betonte, das Ermittlungsverfahren zeige die Konsequenz, mit der das Bundesland gegen Rockerkriminalität vorgehe. "Die Null-Toleranz-Strategie leben wir nach wie vor. Dazu gehört auch, den Rockergruppen ihre Waffen und verbotenen Symbole wie Kutten wegzunehmen", sagte der SPD-Politiker.

Die Polizei in Rheinland-Pfalz ist in diesem Jahr bereits mehrfach im Einsatz gegen die Hells Angels gewesen. So vollstreckte sie etwa im Mai mehrere Durchsuchungsbeschlüsse bei Mitgliedern der Rockergruppe in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen. Unter anderem durchsuchte sie die Clubräume einer Ortsgruppe der Hells Angels in Neustadt-Geinsheim. Seit der Verschärfung des Vereinsgesetzes im Jahr 2020 ist es verboten, Kutten mit Kennzeichen von verbotenen Rockergruppierungen zu tragen, auch in leicht abgewandelter Form.

Hügelsheim

Rocker aus ganz Deutschland bei Beerdigung 250 Hells Angels erweisen Hügelsheimer Mitglied das letzte Geleit

Hunderte Mitglieder der Hells Angels haben am Freitag in Hügelsheim im Landkreis Rastatt ein Mitglied des Rockerclubs beerdigt. Der Motorradkonvoi verlief ohne Zwischenfälle.

Durchsuchungen auch in Baden-Württemberg Rockergruppe "United Tribuns" verboten

Die Behörden werfen der Gruppierung "United Tribuns" eine "Vielzahl teilweise schwerster Straftaten" vor. Seit Mittwochmorgen gibt es Razzien in neun Bundesländern.

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