Anfang Oktober waren mehrere manipulierte QR-Codes an Parkautomaten in Landau entdeckt worden. Wie viele genau, das will die Landauer Kriminalpolizei nicht preisgeben. Ein Sprecher sagt: "Eine niedrige zweistellige Zahl an Automaten war betroffen".
Wer hat die QR-Codes manipuliert?
Ganz konkret hatten es die Täter aufs Handy-Parken abgesehen. Dafür scannt man mit seinem Handy den QR-Code am Automaten und bezahlt. Die gefälschten Codes führten aber nicht zum Bezahlsystem der Stadt, sondern zu anderen Internetseiten. Dort wurden die Nutzer aufgefordert, ihre Bankdaten einzugeben.
Ein Fall von Cyberkriminalität: "Das sind komplexe Ermittlungen und wir stehen erst am Anfang", so die Polizei.
Quishing, gefälschte Steuerbescheide, Briefbetrug Die neuesten Betrugsmaschen in Rheinland-Pfalz - So schützen Sie sich!
Manipulierte Rechnungen, gefälschte QR-Codes und immer noch der Enkeltrick: Kriminalität in Rheinland-Pfalz hat viele Gesichter. Und es gibt immer wieder neue Betrugsmaschen.
Opfer merken den Betrug erst spät
Wie viele Menschen in Landau auf den Betrug reingefallen sind, das weiß die Polizei auch noch nicht. Manche hätten vielleicht noch nicht bemerkt, dass ihre Daten von Kriminellen genutzt werden. Das könne dauern. Wer Opfer der gefälschten QR-Codes geworden ist, soll sich bei der Polizei melden.
Die Masche hat inszwischen einen Namen: Quishing. Fälle gibt es auch in Baden-Baden (Baden-Württemberg) und in Basel in der Schweiz.
Bei der Stadt Landau sind bisher keine Meldungen von betroffenen Personen eingegangen. Möglicherweise seien die Nutzerinnen und Nutzer durch die Berichterstattung aufmerksamer geworden - und hätten einen kritischen Blick auf die Parkscheinautomaten geworfen. Die Mitarbeitenden der Stadt seien weiterhin in Landau unterwegs - vereinzelt würden auch noch solche Aufkleber entdeckt und dann sofort entfernt.
So kann man sich schützen
Die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg sagt, die Masche betreffe nicht nur Parkautomaten. Gefälschte Codes könnten auch bei Aushängen, in Briefen und Mails auftauchen. Sicherer sei es, die QR-Codes nicht zu nutzen, sondern die Internetadresse selbst einzutippen. Alternativ könne man bei einigen Handys auch einrichten, dass jede Weiterleitung einer gesonderten Zustimmung bedarf: So könne man sich die Internetadresse zumindest vorher einmal anzeigen lassen.