Fällung von Pappeln entlang des Rheins aufgrund von besonderer Verkehrsgefährdung notwendig

Gefahr in Verzug

Frankenthal: 25 Pappeln am Rhein müssen gefällt werden

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An einem beliebten Spazierweg entlang des Rheins bei Frankenthal müssen mindestens 25 kranke Pappeln gefällt werden. Die Pappeln sind alt, von Pilz befallen und drohen abzubrechen.

Die rund 80 Jahre alten Bäume stehen am Hansenbusch, dem Rheinufer bei Frankenthal in der Nähe der Kläranlage der BASF und der Autobahn A6. Die Pappeln werden von einem Pilz von innen heraus regelrecht zerfressen, so der zuständige Revierförster Georg Spang. Das mache sie brüchig und deshalb gefährlich. Schon ein einzelner herabfallender Ast könne einen Menschen erschlagen. Deshalb werden die Pappeln ab Mitte kommender Woche gefällt.

Pappeln bei Frankenthal sollen gefällt werden
Die Pappeln am Hansenbusch sind von Pilzen gefallen, die die alten Bäume von innen faulen lassen

Astbruch: Spazieren gehen ist lebensgefährlich

Spang berichtet, dass dem Forstamt bereits mehrfach abgebrochene Äste gemeldet worden sind: "Wir mussten die Äste aus der Krone rausziehen und haben dabei festgestellt, dass diese Pappeln ihren Zenit überschritten haben."

Die alten Bäume würden bereits zerfallen. Bei manchen sei Gefahr in Verzug, so der Förster: "Da ist ein Durchlaufen für Menschen eigentlich nicht mehr möglich." Deswegen ist das Rheinufer im Bereich der Pappeln auch gesperrt worden.

Pappeln bei Frankenthal sollen gefällt werden
Astbruch-Gefahr: Der Pappel-gesäumte Spazierweg am Rheinufer bei Frankenthal ist abgesperrt

Frankenthal: Pappeln zerfallen bereits

"Diese Pappeln sind für Pappeln schon recht alte Bäume. Normalerweise werden Pappeln nach 50 Jahren gefällt, denn ab dann beginnt die Zerfallsphase. Das heißt, dass Pilze über die Wurzeln oder offene Wunden im Stamm in den Baum eindringen und dann im Bauminneren für Fäulnis sorgen. Und dann verliert der Baum natürlich an Standfestigkeit", erklärt Förster Volker Westermann, der beim Forstamt Pfälzer Rheinauen für Waldinformation und Umweltbildung zuständig ist.

Im schlimmsten Fall müssen sogar alle der 75 dicht an dicht stehenden Bäume gefällt werden, sagt Michelle Szyja von der Naturschutzbehörde der Stadt Frankenthal. Wenn die besonders kranken 25 Bäume entfernt sind, soll der Zustand der restlichen Bäume begutachtet werden. Sollte sich tatsächlich herausstellen, dass alle Pappeln innen verfault seien, müsse auch der Rest gefällt werden.

Pappeln bei Frankenthal sollen gefällt werden
Die 80 Jahre Pappeln befinden sich bereits in der Zerfallsphase, was sich nun immer deutlicher zeigt. Mindestens 25 von ihnen müssen jetzt gefällt werden.

Rheinufer bei Frankenthal: Wildbirnen sollen Pappeln ersetzen

Für jede abgeholzte Pappel soll direkt ein Ersatzbaum gepflanzt werden, beispielsweise eine Wildbirne. Dieser Baum könne 150 Jahre alt werden und sei weniger anfällig für Schädlinge als die Pappeln.

Die Fällarbeiten werden schwierig, sagt Georg Spang. "Man braucht schweres Gerät." Auf keinen Fall dürfen Äste oder Teile der Baumkronen in den Rhein fallen. Das würde die Schifffahrt massiv gefährden. Deswegen soll kommende Woche ein spezieller Bagger mit einem langen Greifarm und mit einem Spezialwerkzeug anrücken, das einer große Gartenschere ähnelt.

Der Leinpfad und der Weg am Hansenbusch in Frankenthal bleiben wegen der Baumfällarbeiten für mindestens eine Woche gesperrt, teilte die Stadt Frankenthal weiter mit.

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SWR