Der Netzbetreiber Westnetz teilt auf SWR-Nachfrage mit, dass eine extreme Wetterlage der Grund für den Stromausfall gewesen sei. "Zum einen gab es Wind aus südwestlicher Richtung und einen plötzlichen Temperaturabfall in den Minusbereich, daraufhin sind sowohl die Leitungen, als auch die Isolatoren eingefroren," erklärt Jörg Brand von Westnetz.
Seltene Wetterlage verursacht Stromausfall
Wegen diesem sehr seltenen Wetterphänomen sei zuerst ein Stromkreis ausgefallen und zehn Minuten später auch der zweite, der normalerweise zur Verfügung steht, wenn das erste System nicht mehr funktioniert. Techniker hätten die Leitungen untersucht, auch mit Hilfe eines Hubschraubers. Das sei sehr zeitaufwendig gewesen. Erst als das Eis geschmolzen war, konnte das Stromnetz wieder in Gang gebracht werden. Zunächst hatte Westnetz Eisbruch als Ursache für den Stromausfall vermutet.
Im gesamten Oberen Westerwald, insbesondere in den Verbandsgemeinden Westerburg, Rennerod, Hachenburg und Bad Marienberg, hatte es seit 4:45 Uhr am Neujahrsmorgen einen großflächigen Stromausfall gegeben. Am Mittag war der Strom dann wieder da.
Wegen Stromausfalls: Supermarkt muss Lebensmittel wegwerfen
Für einige Gefrieranlagen war die Zeit offenbar zu lang. In Rennerod musste demnach ein Supermarkt alle seine Tiefkühlprodukte entsorgen. Einige Produkte seien im Moment nicht mehr im Markt erhältlich und müssten nachbestellt werden, heißt es vom Marktleiter. In Bad Marienberg und Hachenburg dagegen seien es in einigen Lebensmittelgeschäften nur wenige Produkte, die entsorgt werden mussten, wie zum Beispiel Hackfleisch und Geflügel. Die Truhen hätten die Temperatur gut gehalten, heißt es auf SWR-Nachfrage.
Notstrom im Krankenhaus in Hachenburg
Betroffen von dem Stromausfall waren laut Netzbetreiber rund 30.000 Haushalte, zwischenzeitlich war sogar von 40.000 Haushalten die Rede gewesen. Mehr als 500 Einsatzkräfte von Feuerwehr und Katastrophenschutz waren demnach im Einsatz, um die betroffene Bevölkerung zu unterstützen. Das Krankenhaus Hachenburg konnte über mehrere Stunden nur mit Notstrom die Minimalversorgung sicherstellen. Vorübergehend waren auch einzelne Mobilfunkmasten außer Betrieb.
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Als Anlaufstellen für die Bürger standen die Feuerwehrgerätehäuser zur Verfügung. Die Leitstelle Montabaur hatte empfohlen, den Stromverbrauch über Akkus und Batterien auf das Nötigste zu reduzieren. Die Einsatzkräfte vor Ort wurden von Experten des neuen Landesamtes für Brand- und Katastrophenschutz mit Sitz in Koblenz unterstützt. Das Landesamt ist erst offiziell seit dem 1. Januar 2025 in Betrieb.