Bauarbeiten auf einem Schulhof der IGS Remagen, die das Gelände an den Klimawandel anpasst.

Bund fördert Projekte mit 1,6 Millionen Euro

Schulen in Remagen passen sich dem Klimawandel an

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Viel Beton und zu wenig Grün: An vier Schulen in Remagen werden Schulhöfe und Gebäude umgestaltet und an den Klimawandel angepasst. Dabei werden sie vom Bund unterstützt.

Auf einem Schulhof der Integrierten Gesamtschule (IGS) Remagen wuchtet ein Bagger schwere Sitzsteine an ihren neuen Platz. Da, wo sonst eine asphaltierte Fläche war, wurden mehrere Erdhügel aufgeschüttet. Die etwa 800 Quadratmeter große Fläche soll umgestaltet werden, um sie besser an den Klimawandel anzupassen.

Schulhof in Remagen wird entsiegelt

"In der Mitte der Fläche werden Hackschnitzel aufgefüllt und Spielgeräte aufgestellt", erklärt Friederike Schumacher, Klimaanpassungsmanagerin der Stadt Remagen. "Außen herum kommt eine wassergebundene Decke, die noch mit Bäumen verschönert wird."

Ein Großteil des Schulhofs ist damit künftig entsiegelt. Wasser kann bei Starkregen versickern und belastet nicht die Kanalisation. Für die Schülerinnen und Schüler gibt es neue Sitz- und Spielmöglichkeiten, die gepflanzten Bäume sollen Schatten spenden.

Viel Beton, viel versiegelte Fläche, wenig Bäume - das ist kaum auszuhalten im Sommer.

Möglich ist das alles dank Fördermitteln vom Bund. Die Projekte an der Integrierten Gesamtschule und drei weitere Grundschulen in Remagen wurden nämlich als herausragendes Beispiel für Klimaanpassung geehrt. Dafür erhielten sie insgesamt 1,6 Millionen Euro Fördergelder. Die Stadt Remagen gibt nochmal 160.000 Euro dazu.

Bürgermeister: Klimaanpassung dringend notwendig

Es sei höchste Zeit, dass die Schulgebäude und vor allem die Schulhöfe an den Klimawandel angepasst würden, sagt der Remagener Bürgermeister Björn Ingendahl (parteilos). Die meisten Schulhöfe hätten die klassische Gestaltung der 80er- und 90er-Jahre. "Viel Beton, viel versiegelte Fläche, wenig Bäume - das ist kaum auszuhalten im Sommer." Allein das Geld hatte gefehlt. Dank der Millionenförderung vom Bund konnte es dieses Jahr endlich losgehen.

Seit dem Frühsommer wird an der IGS und der Grundschule Kripp gebaut, die Grundschulen in Oberwinter und Remagen sind jetzt in den Herbstferien an der Reihe. Neben der Entsiegelung von Flächen und dem Pflanzen von Bäumen sollen auch Fassaden und Dächer begrünt werden. Außerdem sollen neu installierte Zisternen Regenwasser sammeln, das dann bei Dürre für die Schulgärten genutzt werden kann.

Remagener Schulen konnten eigene Wünsche einbringen

An den Plänen, was genau an den jeweiligen Schulen umgestaltet werden soll, waren auch die Schulen direkt beteiligt und durften Wünsche einbringen. "Wir wollten, dass es den Schülerinnen und Schülern und ihren Bedürfnissen gerecht wird, damit sie am Ende wirklich etwas davon haben", sagt die stellvertretende Schulleiterin der IGS, Miriam Rothmann.

Neben einem Gebäude steht ein Bagger, hinter einem Bauzaun wurde ein Loch ausgehoben. An vier Schulen in Remagen werden die Schulhöfe und Gebäude umgestaltet und an den Klimawandel angepasst.
An der IGS Remagen wird gleich an mehreren Stellen gebaut.

Neben dem entsiegelten Schulhof sind an der IGS noch weitere Projekt geplant. Unter anderem auch ein neues, grünes Klassenzimmer mit Pergola direkt neben dem Schulgarten. Das sei eine tolle Möglichkeit für Unterricht im Freien, so Rothmann: "Das darf man nicht unterschätzen. Schüler bekommen in dieser neuen Lernumgebung ganz neue Ideen, das ist beflügelnd für die Kinder."

Arbeiten an allen vier Schulen noch bis Ende des Jahres

Bis Ende des Jahres - so hofft Bürgermeister Ingendahl - sollen alle Projekte an den vier Schulen in Remagen umgesetzt sein. Als letztes würden die neuen Bäume gepflanzt, die dann im kommenden Sommer den Schülerinnen und Schüler schon ein wenig Schatten spenden sollen.

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