Für einen konkreten Ausblick auf die Veranstaltung im nächsten Jahr ist es nach Angaben der Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH momentan noch zu früh. Eine Sprecherin erklärte gegenüber dem SWR jedoch, dass man auf Basis einer Umfrage unter Partnern und Besuchern gemeinsam mit der Koblenz-Touristik, den Städten Lahnstein, Braubach, Rhens sowie der Ortsgemeinde Spay über ein zukunftsorientiertes Format beraten werde. Dabei gehe es auch um die Idee von Laser- und Lichtershows etwa als ergänzende Maßnahme.
Viel Kritik an "Rhein in Flammen"
Schon im Vorfeld zu "Rhein in Flammen" hatte es, unter anderem in den sozialen Netzwerken, viel Kritik daran gegeben, dass das Großfeuerwerk trotz hoher Waldbrandgefahr nicht abgesagt wurde. Auch während und nach der Veranstaltung ging es in den Gesprächsforen heiß her - unter anderem musste sich die Feuerwehr Koblenz auf Twitter einem regelrechten Shitstorm stellen.
Die Internetnutzer beschwerten sich unter anderem darüber, dass sehr viel Wasser verbraucht wurde, um Brände zu verhindern. Und das in Zeiten, wo vielerorts Behörden zum Wassersparen aufrufen. Viele Menschen sahen darin einen Widerspruch.
Grüne fordern Alternative zum Feuerwerk bei "Rhein in Flammen"
Christopher Bündgen von den Koblenzer Grünen sagte, es sei zwar bei "Rhein in Flammen" 2022 aus Brandschutzsicht alles gut gegangen, aber man müsse den Druck erhöhen, eine klimafreundliche Alternative zum Feuerwerk zu finden - wie zum Beispiel eine Drohnen- und Lasershow.
Der Naturschutzbund (Nabu) in Koblenz schließt sich der Partei an. Eine Sprecherin sagte, aus Naturschutzsicht könne man das Risiko in Zukunft nicht mehr eingehen. Die Freien Wähler wünschen sich nach eigenen Angaben eine sachliche Diskussion darüber, wie man die Traditionsveranstaltung in Zukunft neu aufstellen könne.
"Rhein in Flammen"-Veranstalter beleidigt und bedroht
Der Veranstalter - die Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH - erklärte kurz nach "Rhein in Flammen", dass man die Kritik ernst nehmen würde. Eine Sprecherin betonte aber auch, dass die Entscheidung für das Feuerwerk nicht leichtfertig getroffen worden sei. Man hätte sich mit allen Sicherheitsbehörden und Partnern eng abgestimmt. Trotzdem hätten sie mit Anfeindungen, Beleidigungen und sogar Gewaltandrohungen zu kämpfen.
Es gibt aber auch positive Stimmen: Eine SWR-Umfrage unter den Besuchern hat gezeigt, dass viele sich nach zwei Jahren Corona-Pause über das Comeback von Rhein in Flammen gefreut haben. Von den zehntausenden Zuschauern auf und am Wasser haben auch Standbetreiber und Rheinschiffer profitiert. Sie und andere hatten im Vorfeld dafür geworben, Rhein in Flammen in gewohnter Form durchzuführen.
Lange Geschichte von "Rhein in Flammen"
"Rhein in Flammen" hat eine jahrzehntelange Tradition. Die Wurzeln der Veranstaltungen gehen zurück bis ins Jahr 1756. Damals wurde zu Ehren des gerade neu gewählten Trierer Kurfürsten Johann Philipp das erste große Feuerwerk gezündet. Spätestens seit den 1930er Jahren ist die Veranstaltung ein Tourismus-Magnet.
Der Schiffskonvoi gilt mit rund 70 Schiffen als der größte Europas. Entlang der Strecke des Konvois finden seit Jahren immer große Feste - wie das Koblenzer Sommerfest - statt, die zahlreiche Menschen anlocken und für Einnahmen bei Gastronomen und Hoteliers sorgen. Das Großfeuerwerk in Koblenz stellt dabei für viele Besucher die Hauptattraktion dar.