Vor allem auf Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter gab es nach Angaben des Verbandes zunehmend verbale und körperliche Übergriffe. Besonders bei Jugendspielen seien die Unparteiischen Woche für Woche vermehrt Beschimpfungen von den Zuschauerrängen ausgesetzt.
Handballverband führt "Gelbe Karte für Zuschauer" ein
Der Handballverband Rheinland mit Sitz in Koblenz möchte nach eigener Aussage diesem Trend entgegenwirken, bevor es im Handball irgendwann zu Zuständen wie im Amateurfußball kommt. Dafür wurde die "Gelbe Karte für Zuschauer" eingeführt, die sich daneben benehmen.
Beim evm-Cup am Sonntag in Mülheim-Kärlich scheint die Aktion funktioniert zu haben. Es sei ein super friedliches und harmonisches Turnier gewesen, so Matthias Lorenz vom Handballverband Rheinland. Es habe keine einzige gelbe Karte gegeben.
Er gehe davon aus, dass durch die Aktion vor allem Eltern auf den Zuschauerrängen bewusst geworden sei, welche Verantwortung sie gegenüber den Kindern und den Jugendlichen haben: "Vielleicht haben die Leute doch noch mal darüber nachgedacht, bevor sie in Richtung Schiedsrichter pöbeln."
Schiedsrichter beleidigt und bedroht
In der Vergangenheit sei es häufig unschön bei Kinder- und Jugendspielen zugegangen. Zuschauer hätten Schiedsrichter beleidigt, hätten das Spielfeld betreten und die Unparteiischen bedroht.
Und das habe jetzt schlagartig aufgehört mit der Androhung, eine gelbe Karte zu bekommen und aus der Halle zu fliegen. Lorenz hofft, dass die gelbe Karte für Zuschauer dauerhaft für gutes und faires Benehmen sorgt.