Neugestaltung der Rheinanlagen

BUGA 2029: Lahnstein soll zentraler Schwerpunktort werden

Stand
Autor/in
Bruno Nonninger

Lahnstein soll der zentrale Schwerpunktort der Bundesgartenschau 2029 im nördlichen Teil des Mittelrheintals werden. Die Stadt erhält dafür 17 Millionen Euro und hat schon viele Pläne.

Mit der Entscheidung der Bundesgartenschau GmbH erhält Lahnstein als BUGA-Entwicklungsprojekt eine Investitionssumme von 17 Millionen Euro für die Gestaltung der Rheinanlagen in Niederlahnstein und Oberlahnstein, auf einer Gesamtfläche von 20,4 Hektar. Das ist unter allen geförderten Schwerpunkten die größte Einzel-Investitionssumme.

Damit ist die Stadt neben dem Loreley-Plateau im mittleren Talabschnitt und dem Gebiet zwischen Trechtingshausen, Assmannshausen, Bingen und Rüdesheim in südlichen Teil eines der drei Schwerpunkt-Cluster im gesamten Mittelrheintal.

Freude bei Oberbürgermeister Labonte

Die Freude bei Lahnsteins Oberbürgermeister Peter Labonte (CDU) war riesengroß, als er von der Entscheidung erfahren hatte. Dem SWR sagte Labonte: "Gerade rechtzeitig, zwei Minuten vor der Stadtratssitzung habe ich diese Information erhalten. Als ich dies dann in der Sitzung verkündet habe, hat das natürlich zu Jubel geführt im Stadtrat. Wir alle haben uns gefühlt, als hätten wir einen Sechser im Lotto und Weihnachten an einem Tag".

Die Nachricht sei für Stadtrat und Verwaltung eine sehr große Freude gewesen, er sei auch ein bisschen stolz und es sei eine Ehre für die Stadt, einer der großen Gewinner der BUGA-Investitionen zu sein. Zugleich sei die Entscheidung aber auch eine Verpflichtung, denn er sei sich der Verantwortung bewusst, die mit diesen Investitionen und deren Realisierung verbunden sei. In der Entscheidung sehe er eine große Chance, seine Stadt Lahnstein mit den geplanten Maßnahmen nachhaltig nach vorne zu bringen.

Koblenz

Neue Impulse und Investitionen in Millionenhöhe BUGA 2029: Das sind die Pläne für die Orte im Mittelrheintal

Mit Millioneninvestitionen soll die Bundesgartenschau 2029 dem Mittelrheintal einen Schub verleihen. Nun hat das Land konkrete Pläne für die Orte zwischen Koblenz, Bingen und Rüdesheim vorgestellt.

Mit ausschlaggebend für die Entscheidung seien seiner Meinung nach die großen Entwicklungsflächen und das bereits vorhandene, eigene Stadtentwicklungskonzept in Lahnstein gewesen. Der Innenstadtbereich soll demnach durch eine geplante neue Erschließungsstraße vom Autoverkehr entlastet werden.

Labonte hofft auf durchgängigen Radweg von Koblenz bis Braubach

Besonders freue er sich aber, mit den Investitionsmitteln sehr wahrscheinlich einen durchgängigen Radweg von Koblenz bis nach Braubach und darüber hinaus realisieren zu können, sagte Labonte.

"Eine neue, sichere Lahnquerung für Fußgänger und Radfahrer im Mündungsbereich von Rhein und Lahn erscheint dadurch endlich in greifbarer Nähe."

Dies soll den Überlegungen nach durch eine neue Brücke gewährleistet werden, die sich für den Schiffsverkehr öffnen ließe. So könne eine nachhaltige Mobilität entlang des Rheins erreicht werden, ohne dass man wie bisher einen Teil durch Lahnsteins Innenstadt fahren müsse, so Labonte.

Lahn- und Rheinufer sowie die Hafenmole, das sogenannte "Hafenköpfchen", sollen ebenfalls neu gestaltet und aufeinander abgestimmt werden, so dass eine Planung "aus einem Guss" entlang des Lahnufers bis zur Schleuse hin entstehen solle. Dieses Gebiet solle so nicht nur der touristische Magnet für die BUGA werden, sondern auch zu einem neuen städtischen Naherholungsgebiet über die BUGA hinaus entwickelt werden. Hierin sieht Labonte auch eine Chance, das Gebiet des Hafens endlich nachhaltig entwickeln und umgestalten zu können.

Weiteres Geld für das Martinsschloss

Sehr erfreulich sei ferner, dass es zusätzlich zu den 17 Millionen Euro weitere Gelder für die Gartengestaltung des sogenannten "Martinsschlosses" als neue Interpretation eines Wasserschlosses geben werde. Im BUGA-Ausschuss und BUGA-Arbeitskreis sollen die bisherigen Ideen nun konkretisiert und weiterentwickelt werden.

Zum konkreten weiteren Prozedere der Planungen sagte ein Sprecher der Entwicklungsagentur Rheinland-Pfalz e. V. dem SWR, dass sich ab Januar 2022 zunächst ein Expertenteam damit befassen werde, welche Maßnahmen im Einklang mit dem UNESCO-Welterbe-Status des Oberen Mittelrheintals verträglich sein werden. Darauf basierend werde es dann Kriterien für einen Gestaltungswettbewerb geben, an dem sich voraussichtlich ab Mai 2022 nach einer entsprechenden Ausschreibung, Büros für konkrete Maßnahmen beteiligen und bewerben könnten. Im Spätsommer sollen diese Projekte dann vorgestellt werden. Die konkrete Umsetzung soll dann unter Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger erfolgen, an die sich erst die notwendigen Genehmigungsverfahren und Entscheidungen anschließen werden.

In Lahnstein soll Wohlfühlatmosphäre entstehen

Peter Labonte sagte dem SWR, er wolle mit dieser einmaligen Chance insgesamt erreichen, dass in Lahnstein eine Wohlfühlatmosphäre für die Besucherinnen und Besucher entstehe und zwar auch nachhaltig über die BUGA 2029 hinaus. Er wolle mit seiner Stadt vor allem ein sehr, sehr guter Gastgeber sein, und dafür werde er alles tun, so dass die Menschen während und nach der BUGA gerne ins Mittelrheintal kämen. Er sei sehr zuversichtlich, dass Lahnstein - ähnlich wie Koblenz nach der Buga 2011 sich durch diese Maßnahmen nachhaltig und dauerhaft positiv verändert.

Stand
Autor/in
Bruno Nonninger