Bei Philippine in Lahnstein werden Kunststoffteile für die Autoindustrie hergestellt.

Fast alle Beschäftigten verlieren ihren Job

Philippine in Lahnstein schließt im März 2025

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Lange hatten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Firma Philippine in Lahnstein noch Hoffnung - doch jetzt ist klar: Der insolvente Kunststoffhersteller wird im März kommenden Jahres größtenteils schließen.

Das endgültige Aus von Philippine in Lahnstein in etwa fünf Monaten hat der zuständige Insolvenzverwalter dem SWR bestätigt. Zuvor hatte die Rhein-Zeitung über die Schließung des Kunststoffherstellers berichtet.

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Hohe Energie- und Rohstoffpreise Grund für Insolvenz

Für die Beschäftigten bei Philippine bedeutet das, dass sie sich bis zum März 2025 neue Jobs suchen müssen. Vor der Insolvenz hatte der Standort mehr als 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Derzeit sind noch ungefähr 180 Beschäftigte in Lahnstein tätig. Die übrigen Mitarbeiter seien in neue Beschäftigungsverhältnisse vermittelt worden, teilte der Insolvenzverwalter Jens Lieser mit.

Grund für die Insolvenz waren nach Angaben der Geschäftsleitung die stark gestiegenen Rohstoff- und Energiepreise. Sie hätten das Unternehmen zu stark belastet.

Sparte des Unternehmens bleibt erhalten

Eine Sparte des Unternehmens bleibt den Angaben zufolge erhalten. Der sogenannte Philan-Bereich wurde verkauft und 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurden übernommen. Die restliche Produktion fährt der Kunststoffhersteller bis März 2025 nach und nach runter.

Philippine war über Jahre einer der größten Arbeitgeber in Lahnstein. Seit mehr als 50 Jahren war das Unternehmen dort tätig. In dem Werk werden Kunststoffteile für die Autoindustrie hergestellt, etwa Kopfstützen, aber auch Isolierboxen oder Lebensmittelbehälter.

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SWR