Probleme mit der Finanzierung

Lichtkunstfestival Rheinleuchten fällt im Jahr 2023 aus

Stand
Autor/in
Constantin Pläcking
SWR-Reporter Constantin Pläcking aus dem Studio Koblenz.

Der Zweckverband Oberes Mittelrheintal hat entschieden, das Festival Rheinleuchten 2023 nicht auszurichten. Es sei das falsche Zeichen in der Energiekrise - außerdem fehle das Geld.

Noch beim vergangen Rheinleuchten im Jahr 2021 hieß es von Seiten der Veranstalter, dass es wichtig sei, das Lichtkunstfestival weiter auszubauen und weitere Partner mit ins Boot zu holen. Gerade auch mit Blick auf die geplante Bundesgartenschau 2029. Doch wie schon im Pandemiejahr 2020 soll Rheinleuchten im kommenden Jahr erneut ausfallen.

Bilder vom Rheinleuchten 2021:

Rheinleuchten Loehnberger Mühle
Die Loehnberger Mühle in Lahnstein wurde zum Rheinleuchten 2021 angestrahlt. Bild in Detailansicht öffnen
Das Lichtkunstspektakel Rheinleuchten auf der Festung Ehrenbreitstein in Koblenz.
Das Lichtkunstspektakel Rheinleuchten auf der Festung Ehrenbreitstein in Koblenz. Bild in Detailansicht öffnen
Das Lichtkunstspektakel Rheinleuchten auf der Festung Ehrenbreitstein in Koblenz.
2021 fanden Rhein-und Festungsleuchten parallel zueinander statt. Bild in Detailansicht öffnen
Der Altarraum der St. Martinskirche in Oberwesel erstrahlt bei der Lichtkunstaktion Rheinleuchten in lila.
Der Altarraum der St. Martinskirche in Oberwesel erstrahlte bei der Lichtkunstaktion Rheinleuchten in lila. Bild in Detailansicht öffnen

Dieses Mal ist der Grund allerdings ein anderer: Es fehlt dem Zweckverband Welterbe Oberes Mittelrheintal das Geld. Wegen der gestiegenen Preise wird er im kommenden Jahr ein Defizit machen und kann sich nach eigenen Angaben das Festival nicht mehr leisten. "Wir müssen rechnen, welche Veranstaltung wir mit welchem Kostenvolumen belegen", sagt Volker Boch (parteilos), Landrat des Rhein-Hunsrück-Kreises und Verbandsvorsteher des Zweckverbands. Rheinleuchten sei teuer, der Zweckverband gehe bei der Veranstaltung ins Minus.

Rheinleuchten kostet den Zweckverband etwa 85.000 Euro

Im Jahr 2021 hatte die Veranstaltung nach Angaben des Zweckverbands insgesamt knapp 135.000 Euro gekostet. Nachdem Einnahmen aus Sponsoring und Eintrittsgeldern sowie ein Zuschuss des Landes Rheinland-Pfalz abgezogen worden waren, seien noch knapp 85.000 Euro an Kosten übrig geblieben, die der Zweckverband selbst habe tragen müssen.

Zweckverband: Falsches Signal inmitten der Energiekrise

Doch die Kosten sind laut Volker Boch nicht der Hauptgrund für die Absage im kommenden Jahr: "Wir sind zur Auffassung gekommen, dass es keine gute Symbolik wäre, die Veranstaltung mitten in einer Energiekrise durchzuführen." Die Menschen seien zum Energiesparen aufgerufen. Dann ein großes Festival mit viel Licht zu veranstalten, sei nicht zu erklären. Die Pause biete auch die Gelegenheit, das Konzept "nachzuschärfen".

Veranstaltung soll wohl 2025 wieder stattfinden

Volker Boch stellt aber auch klar: Das Lichtkunstfestival soll in der Zukunft wieder stattfinden. Die Veranstaltung sei beliebt und solle definitiv wieder zurückkommen. Das sei auch unbedingt nötig, weil die Bundesgartenschau 2029 auf das Rheinleuchten als Eröffnungsevent setzen wolle. Da müsse die Veranstaltung weiter etabliert sein. Der Zweckverband sei deswegen ab 2025 unter Zugzwang, die Veranstaltung weiter durchzuführen, hieß es.

Lahnstein

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