Viele im Ahrtal haben noch keine Fördergelder für den Wiederaufbau beantragt

Etwa die Hälfte der Betroffenen hat keine Hilfen beantragt

Wiederaufbau im Ahrtal: Johanniter informieren über Fördergelder

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Etwa die Hälfte der Flutbetroffenen im Ahrtal hat noch keine finanziellen Hilfen für den Wiederaufbau beantragt. Das sagen die Johanniter. Sie informieren am Abend in Dernau darüber, wer Geld beantragen kann und wie das funktioniert.

Die Mitarbeiter der Hilfsorganisation geben nach eigenen Angaben bei der Infoveranstaltung einen Überblick über die Hilfsangebote. Sie zeigen auf, welche staatlichen Hilfen möglich sind und wie zum Beispiel Förderanträge gestellt werden können.

Viele Betroffene haben Anspruch auf Fördergelder

Viele Betroffene könnten aber auch Spendengelder in Anspruch nehmen, die von den Hilfsorganisationen ausbezahlt würden. Das Bündnis "Aktion Deutschland hilft", zu dem auch die Johanniter-Fluthilfe gehört, könne beispielsweise bis zu 20 Prozent der Schadenssumme bei Wohnungen und Häusern übernehmen.

Die Infoveranstaltung in Dernau beginnt am Mittwochabend um 19 Uhr im Bürgerhaus.

Viel Interesse bei Veranstaltung in Rech

Vor etwa einem Monat konnten sich Betroffene bereits im Nachbarort Rech darüber informieren, welche Fördergelder ihnen zustehen. Dieser Infoabend sei auf großes Interesse gestoßen und gut angekommen, sagte Christian Görg, Regionalvorstand der Johanniter am Mittelrhein: "Mit der Veranstaltung in Dernau möchten wir auch den dortigen Bürgern einen besseren Überblick über die Unterstützungsangebote vor Ihrer Haustür bieten."

Mobile Hilfe der Johanniter an der Haustür

Die Johanniter sind seit der Flutkatastrophe 2021 im Ahrtal im Einsatz. Acht Beraterinnen und Berater arbeiten zurzeit in Containerbüros am Johanniter-Standort in Dernau. Sie helfen zum Beispiel beim Ausfüllen der ISB-Anträge oder vermitteln Handwerker.

Seit zehn Tagen ist die Hilfsorganisation nach eigenen Angaben auch mobil im ganzen Ahrtal unterwegs. Ziel der Infokampagne sei es, alle Haushalte im Kreis Ahrweiler zu besuchen, die von der Flutkatastrophe vor drei Jahren betroffen waren, um die Menschen zuhause über die Fördermöglichkeiten zu informieren.

Die Kampagne der Johanniter startete in Müsch an der Oberahr. In den kommenden Wochen will sich das Team bis nach Sinzig vorarbeiten. Die Beratung ist kostenlos.

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