Eigentlich wollte der Bahn-Unternehmer Alexander Neubauer schon länger auf der Hunsrückquerbahn zwischen Langenlonsheim, Rheinböllen, Simmern und Büchenbeuren Holz transportieren. Jetzt wird er sich noch weiter gedulden müssen.
Nach Angaben der Bahn verzögern sich die Sanierungsarbeiten an der Hunsrückquerbahn, weil bislang offenbar kein passendes Bauunternehmen gefunden wurde, das die Sanierung fertigstellen könnte. Die Ausschreibungen verliefen nach Bahnangaben ohne geeignetes Ergebnis.
Bahn will jetzt erneut ausschreiben
Die Bahn bedauert das nach eigenen Angaben und sucht jetzt in einer europaweiten Ausschreibung erneut nach einem passenden Unternehmen. Die Arbeiten könnten deswegen nicht wie geplant in diesem Jahr umgesetzt werden, so der Konzern.
Im Herbst 2023 hatte die Bahn bereits begonnen, die Strecke von Gestrüpp zu befreien. Anfang 2024 rollten Bauzüge mit Schienen über die Strecke. Als nächstes sollen Schienen, Schwellen und Schotter ausgetauscht sowie Bahnübergänge, Durchlässe und Entwässerungsanlagen erneuert werden.
Gerichtsentscheid zwingt die Bahn zur Sanierung
Die Bahn macht das allerdings nicht ganz freiwillig, sie wurde praktisch dazu gezwungen. Denn Unternehmer Alexander Neubauer hatte konkreten Bedarf für die Strecke angemeldet, um dort Holz und andere Güter zu transportieren. Das Eisenbahn-Bundesamt forderte die Bahn daraufhin auf, Zugverkehr auf der Strecke zu ermöglichen. Dagegen klagte die Bahn. Doch die Koblenzer Richter wiesen die Klage im Wesentlichen ab.
Sanierung weckt Hoffnungen auf Rückkehr von Personenzügen
Auch wenn die Strecke jetzt nur für Güterverkehr und eine Geschwindigkeit von maximal 20 km/h hergerichtet wird, weckt die Sanierung im Kreis Hoffnungen auf die Rückkehr des Personenverkehrs im Hunsrück. Viele Politiker im Kreis fordern das. Und auch die Landespolitik hat die Hunsrückquerbahn im Blick. Sie ist eine von zwölf Strecken, die von Landesmobilitätsministerin Kathrin Eder (Grüne) zur Reaktivierung geprüft werden.