Ein Gaszähler in Karlsruhe

Kosten für Strom und Gas

Grundversorger im Norden des Landes senken Energiepreise

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Die Preise für Strom und Gas sinken bei den Grundversorgern im Norden von Rheinland-Pfalz. Doch der finanzielle Vorteil könnte schon bald verloren gehen.

Für viele Kunden in der Region Koblenz könnte Strom und Gas in diesem Winter günstiger werden. Die Grundversorger im Norden von Rheinland-Pfalz wollen die Preise ab Januar wieder senken oder haben es bereits getan. Die Energieversorgung Mittelrhein (EVM) plant nach eigenen Angaben beispielsweise die Preise für Erdgas um bis zu 30 Prozent zu senken. Strom könnte - je nach Tarif - bis zu 25 Prozent günstiger werden.

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Ähnlich sieht es auch bei den anderen Grundversorgern im Norden von Rheinland-Pfalz aus. Die Stadtwerke Andernach teilen mit, dass alle Kunden, die die neuen Preise betreffen, informiert werden. Auch hier geht es um bis zu 30 Prozent. Die Süwag hat nach eigenen Angaben bereits die Preise zum ersten Oktober gesenkt, die Stadtwerke Neuwied wollen im Januar für ihre Kunden die Strom- und Gaspreise senken.

Noch immer hohe Beschaffungspreise für Erdgas

Als Grund dafür nennen die Unternehmen die niedrigeren Beschaffungskosten für Gas. Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine waren sie zunächst stark angestiegen. Inzwischen hat sich der Preis aber wieder stabilisiert. Dennoch sind die Kosten für Strom und Gas deutlich höher als bis zum Jahr 2022. Von den Stadtwerken Neuwied heißt es, die Beschaffungspreise seien noch immer etwa dreimal so hoch wie vor der Krise.

Auch andere externe Kosten, wie höhere Netzentgelte, könnten die Preise für Strom und Gas im kommenden Jahr belasten. Gerd Neuwirth, Sprecher der Neuwieder Stadtwerke sagt etwa: "Beim Gas steigt die CO2-Abgabe des Staates 2024 erneut und zwei große Fragen sind noch offen: Steigt die Mehrwertsteuer auf Gas zum Jahreswechsel wieder von 7 auf 19 Prozent und fallen die Preisbremsen zum April weg?"

Mehrwertsteuer für Gas soll im Januar wieder angehoben werden

Wegen der hohen Energiepreise nach dem russischen Angriff auf die Ukraine hatte die Bundesregierung den Mehrwertsteuersatz vorübergehend von 19 auf 7 Prozent gesenkt und Gas so billiger gemacht. Nun soll diese Sonderregelung drei Monate früher als geplant bereits zum Jahreswechsel auslaufen. Experten erwarten dadurch mitten in der Heizsaison wieder höhere Gaspreise. Die Senkung sei immer nur als kurzfristige Entlastung geplant gewesen, hieß es aus dem Finanzministerium. Die Preise seien zuletzt gesunken, der Energiemarkt habe sich beruhigt.

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SWR