Ungewissheit vor dem Wiederaufbau

Ein Dorf baut auf - Folge 6: Frust und offene Fragen

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Drei Monate nach dem Hochwasser beschäftigen sich einige Dernauer mit den Plänen rund um den Wiederaufbau ihrer Häuser. Doch dabei sind noch viele Fragen offen.

Die Reportage-Reihe "Ein Dorf baut auf" begleitet die Menschen in Dernau im Kreis Ahrweiler nach der Flutkatastrophe auf ihrem Weg zurück in die Normalität. In der sechsten Folge "Frust und offene Fragen" warten Alexandra Baltes, Franziska Schnitzler und Handwerker Sebastian Tetzlaff auf Informationen, bevor sie den Wiederaufbau ihrer zerstörten Häuser planen können. Dazu erhoffen sich die Menschen in Dernau von einer Bürgerversammlung endlich Aufklärung. Doch die verläuft nicht ganz so, wie es sich die Dernauer erhoffen.

Fehlende Informationen führen zu Frust in Dernau

"Diese Ungewissheit macht die Leute verrückt", sagt Alexandra Baltes, "die Menschen fühlen sich allein gelassen und dann entsteht auch Wut." Ihr Haus, das nur zwölf Meter von der Ahr entfernt steht, hat sie komplett entkernt. Doch welche Auflagen für den Wiederaufbau gelten, weiß Alexandra Baltes noch nicht. Im Internet hat sie versucht, sich die drängendsten Fragen zu beantworten.

Dernau liegt größtenteils in einem Überschwemmungsgebiet

Denn das Land Rheinland-Pfalz hat neue Überschwemmungsgebiete entlang der Ahr ausgewiesen. Fast zwei Drittel der Häuser in Dernau liegen demnach in einem solchen Gebiet: Wenn es wieder ein starkes Hochwasser geben sollte, müssen die Anwohner hier damit rechnen, dass die Orte wieder geflutet werden könnten. Für den Wiederaufbau gelten hier deshalb teilweise strenge Auflagen.

Welche genau, fragt sich auch Handwerker Sebastian Tetzlaff. Da er sein Haus inklusive Werkstatt und Ferienwohnung abreißen musste, könnten ihn die Auflagen besonders hart treffen. Doch eine andere Frage treibt ihn noch mehr um: "Sollte es so sein, dass wir hier durch das Überschwemmungsgebiet keine Elementarversicherung mehr bekommen, kann ich hier nicht wieder aufbauen."

Anträge auf Wiederaufbau-Hilfe und viele offene Fragen

Die anhaltende Ungewissheit macht auch Franziska Schnitzler zu schaffen. Mit Zelt und Küchencontainer schaffen sich die Schnitzlers zwar auf dem Grundstück ihres "Kölner Hofs" eine Art Übergangs-Restaurant, aber auch Franziska würde gerne mit den Planungen für den Wiederaufbau starten. Dazu fehlen ihr aber auch noch die Informationen, wie viel Wiederaufbau-Hilfe sie bekommen wird.

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Rund um die Auflagen kursieren auch immer wieder Gerüchte unter den Anwohnerinnen und Anwohnern. Einige in Dernau befürchten, dass sich der Ort durch die strengen Auflagen zu sehr verändern wird. "Da ging schon so ein Raunen durch den Ort", sagt David Fuhrmann, der stellvertretende Bürgermeister. "Wr müssen aber erstmal abwarten, was die Überschwemmungsgebiete wirklich für Dernau bedeuten."

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