Demnach sollen die Krankenhäuser in Eigenverwaltung saniert werden. Wie die DRK-Trägergesellschaft Süd-West mitteilt, soll der Betrieb der Krankenhäuser ohne Einschränkung weiterlaufen. Die Mitarbeiter bekämen weiterhin ihr Geld.
Wirtschaftliche Situation und steigende Energiekosten
Grund für das Insolvenzverfahren sei die allgemein angespannte wirtschaftliche Situation, teilte das DRK mit. Die Gesellschaft sei auch durch die gestiegenen Energiekosten in wirtschaftliche Schieflage geraten.

Die fünf Standorte in Altenkirchen, Hachenburg, Kirchen, Neuwied und Alzey seien von dem Insolvenzverfahren betroffen, die anderen DRK-Standorte in Rheinland-Pfalz aber nicht.
Bei dieser Art von Insolvenzverfahren kann die Gesellschaft sich weiterhin selbst verwalten, ihr wird aber ein Experte vom zuständigen Amtsgericht zur Seite gestellt.
Gesundheitsminister Clemens Hoch: Medizinische Versorgung hat Priorität
"Ein kleiner Lichtblick ist, dass das DRK an allen Häusern weiterhin die medizinische Versorgung im Rahmen des Landeskrankenhausplans sicherstellt und eine grundsätzliche Neuausrichtung der Kliniken anstrebt, um sie zukunftsfest aufzustellen", sagte der rheinland-pfälzische Gesundheitsminister Clemens Hoch (SPD). Damit werde die medizinische Versorgung der Menschen in den Regionen gewährleistet bleiben - "das ist und hat für mich die höchste Priorität".
Trotzdem bedauere er die Entwicklungen um die DRK-Kliniken, sagte Hoch. Der Antrag der DRK-Krankenhausgesellschaft auf Eröffnung eines Eigenverwaltungsverfahrens zeige, "wie dramatisch die Unterfinanzierung der laufenden Kosten unserer Krankenhäuser durch den Bund und die Kostenträger sind".
Gewerkschaft ver.di äußert sich zur Insolvenz
Die Gewerkschaft ver.di sagt, die Gesundheitsversorgung im ländlichen Rheinland-Pfalz sei gefährdet. Insgesamt gehe es um über 1.000 Planbetten, die von der Insolvenz betroffen seien. Auch die geplante Krankenhausreform werde die Situation weiter verschlimmern. Die Gewerkschaft fordert deswegen finanzielle Hilfen für die zum Teil angeschlagenen Krankenhäuser. "Das Land darf dem fortschreitenden Krankenhaussterben in Rheinland-Pfalz nicht weiter tatenlos zusehen", so der Fachbereichsleiter für das Gesundheitswesen bei ver.di, Frank Hutmacher.
Der Gesundheitspolitiker und Bundestagsabgeordneter Erwin Rüddel (CDU) aus Neuwied kritisiert die fehlende finanzielle Unterstützung durch die Landesregierung. "Wir benötigen jetzt dringend eine zügige und verantwortungsvolle Sanierung, damit die Versorgung in der Region sichergestellt ist und die Arbeitsplätze vorhanden bleiben."
Seit 2020 haben nach Gewerkschaftsangaben acht Krankenhäuser in Rheinland-Pfalz geschlossen.
Kommentare (4)
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Vielleicht sollte sich mal jemand die EBay Konten von Mitarbeitern des DRK Altenkirchen anschauen. Seit Jahren werden, über private Accounts, Equipment und Verbrauchsmaterialen verkauft. Auffällig dabei ist der Standort Altenkirchen, Rettungsdienst. Vor drei Jahren wurden diese Verkäufe bereits an die Zentrale in Mainz gemeldet. Dort scheint es aber wenig Interesse daran zu geben.
Sozialismus: Menschen warten auf Brot Kapitalismus: Brot wartet auf Menschen Dass Angebot und Nachfrage nicht gleich werden, also Brot weg geschmissen wird oder Menschen in Schlangen warten ist unweigerlich so, wenn wir Flexibilität haben. Wir können uns nur für eins von beiden entscheiden. Und mir ist das System, in dem Menschen mehr Wert als Korn haben, wesentlich lieber. Gleiches gilt bei der Gesundheitsversorgung und der Wohnungsversorgung. Kapitalismus ist der beste Weg zur Ressourcenallokation! Das sollte sich jeder bewusst machen, wenn sich dort die Krankenhäuser wegen staatlicher Kostenpauschalen (gesetzlicher Krankenversicherung) nicht mehr finanzieren können! Viel fairer wäre es doch, wenn man sich entscheiden kann, ob man in kleineren Krankenhäusern ein wenig mehr bezahlt oder mehr Fahrtzeit in Kauf nimmt, um in größeren behandelt zu werden, die mehr Skaleneffekte hab
Hallo,mich beschleicht schon seid Jahren seltsame Gedanken.Seid Jahren müssen kleinere Krankenhäuser aufgeben.Neue Auflagen und die damit verbundenen Finanzierungen,konnten sie nicht mit tragen.Die größeren Kliniken bekamen Zuschüsse.Damit sie mit halten konnten.Damit könnten sie auch An.und Umbauten mit finanzieren.Auch neue Stationen wurden geschaffen.Heute haben wir Personalmangel in der Pflege und bei den Ärzten.Auch Stationen mußten schon geschlossen werden.Somit wird dann Personal von geschlossenen Häuser frei.Wir haben eine neue Zeit.Somit haben die Kliniken alles anzubieten.Was die Kleine Landkrankenhäuser nicht bieten können.Sie bieten eine warme Atmosphäre.
Möglichkeiten für Ärzte, sich niederzulassen. Praxen sind da, nur suchen die älteren Inhaber Nachfolger (einige davon wissen, das die Ihnen früher versprochene "zweite Rente" durch Praxisverkauf unmöglich wurde). Zumindest könnte so die ambulante ärztliche Versorgung gesichert werden - denn die verbleibenden Krankenhäuser werden auch an ärztlichem Personal sparen müssen, oder an deren Gehältern. Beides zugleich ist sogar wahrscheinlicher. Im Kapitalismus ist es nun mal so: richtige Entscheidung zur richtigen Zeit, Leistung erbringen zahlt sich nicht von allein aus.