Die bereits von der Klinikleitung für Ende Juni angekündigte Schließung der Paracelsus-Klinik schlägt weiter hohe Wellen. Unter anderem der Bad Emser Stadtbürgermeister Oliver Krügel (CDU) und die erste Kreisbeigeordnete Gisela Bertram (SPD) hatten für Samstag zum Protest aufgerufen. Beschäftigte der Klinik und auch einige Bürgerinnen und Bürger aus Bad Ems demonstrierten vor dem Klinikgelände für den Erhalt des Standortes.
Demo als "ein letztes "Aufbäumen"
Gisela Bertram sagte auf SWR-Anfrage, der Protest sei "ein letztes Aufbäumen" gegen die Schließungspläne. In dieser Woche habe die Klinikleitung den Betriebsrat und die Belegschaft darüber informiert, dass auch die benachbarte Hufeland-Klinik als möglicher neuer Investor nicht in Frage käme. Die noch verbliebenen etwa 240 Beschäftigten der Paracelsusklinik würden Ende März ihre Kündigung erhalten, so Bertram.
Dazu bekämen sie gleichzeitig Angebote für eine Beschäftigung in einer anderen Klinik, sagte die Kommunalpolitikerin. Nach wie vor sei aber eine Initiative aus drei Bad Emser Medizinern bereit, die Klinik in kleinerer Form - als so genanntes bürgernahes Krankenhaus - für die Grund- und Regelversorgung weiterzuführen. So könne unter anderem die Chirurgie und die Innere Medizin der Klinik erhalten werden. Das hatten die Ärzteschaft und Bad Emser Kommunalpolitiker auch bereits in einem offenen Brief erläutert.
Stadtbürgermeister Krügel: Alternative Jobangebote sind kaum attraktiv
Auch der Bad Emser Stadtbürgermeister Oliver Krügel (CDU) kritisiert das Vorgehen des Krankenhaus-Betreibers. Krügel sagte dem SWR, mögliche Jobangebote, in andere Paracelsus-Kliniken - etwa nach München - zu wechseln, seien für die meisten Betroffenen keine Option. Sie seien in Bad Ems und in der Region verwurzelt. Die Mitarbeitenden der Klinik und die Stadtspitze von Bad Ems bekräftigten am Samstag erneut, sich weiter gegen die Schließungs- pläne wehren zu wollen.