Ein Bild zu viel: in der Bundeskunsthalle in Bonn war beim Abbau einer Ausstellung ein Bild zu viel vorhanden.

Bundeskunsthalle will mit Künstlerin sprechen

Ein Bild zu viel in Bundeskunsthalle Bonn: Künstlerin hat sich gemeldet

Stand
Autor/in
Johannes Baumert
Bild von Johannes Baumert im Regionalbüro Bad Neuenahr

Erst beim Abbau der Ausstellung in der Bundeskunsthalle in Bonn ist ausgefallen, dass dort ein Bild zu viel hängt. Mittlerweile hat sich die Künstlerin gemeldet.

Die Kölner Künstlerin Danai Emmanouilidis hat sich offenbar bei der Bundeskunsthalle in Bonn gemeldet und gesagt, das Bild sei von ihr. "Ich wollte schon immer ein Bild in eine Ausstellung schmuggeln", sagt sie im Gespräch mit dem WDR.

Gemälde unter einem weiten Pulli ins Museum geschmuggelt

"Ich habe es reingeschmuggelt, mit einem Riesenhoodie über meiner Leggins", erzählt die Künstlerin weiter. Und das schon am ersten September. Die Bundeskunsthalle hat den Angaben zufolge erfreut reagiert und möchte jetzt mit der Künstlerin ins Gespräch kommen. Am Freitag soll es demnach ein erstes Telefonat geben.

Das Bild zeigt eine Frau mit langen dunklen Haaren, roten Lippen und dichten Augenbrauen. Es hing in einer Ausstellung über Deutschland als Einwanderungsland - offenbar weitgehend unbemerkt. Denn erst beim Abbau der Ausstellung war der Bundeskunsthalle aufgefallen, dass es nicht dazu gehörte.

Kunsthalle möchte Künstler von fremdem Gemälde kennenlernen

Die Bundeskunsthalle hatte keine Idee, wie oder durch wen das Gemälde hineingeschmuggelt wurde. Das Bild hing auf einer Empore in einer Ecke, die auch nicht bewacht wird. Deswegen hatte die Bundeskunsthalle diese Woche einen Aufruf im Internet veröffentlicht, um die Künstlerin oder den Künstler zu finden. "Wem haben wir das Bild zu verdanken? Wer ist darauf zu sehen? Was war die Motivation hinter der Aktion?" heißt es in dem Post, der auf dem Nachrichtennetzwerk X (früher Twitter) veröffentlicht wurde. "Es gibt keinen Ärger. Ehrenwort."

Ein Bild zu viel - nicht der erste Fall dieser Art

Immer wieder kommt es vor, dass falsche Ausstellungsstücke in Museen landen. So stand zum Beispiel in München ein altes Holzfass unbemerkt zwei Jahre lang als Exponat in einer Ausstellung im Deutschen Museum. Bis im vergangenen Jahr jemand gemerkt hat, dass es Fremde reingeschmuggelt hatten.

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