Bauarbeiten sollen Bahnverkehr verbessern

Das kommt auf Bahnreisende rund um Koblenz zu

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Constantin Pläcking
SWR-Reporter Constantin Pläcking aus dem Studio Koblenz.

Wer gerade mit der Bahn fährt, hat es schwer. Bauarbeiten zwischen Koblenz und Köln schränken den Verkehr ein. Doch auch in den kommenden Jahren wird viel gebaut werden.

Baustellen sind immer eine schwierige Zeit für Menschen, die mit der Bahn fahren müssen. Verspätungen und Zugausfälle sind an der Tagesordnung. So spüren das gerade auch Menschen, die durch das Rheintal zwischen Koblenz und Köln mit dem Zug unterwegs sind. Die Bauarbeiten zur Modernisierung von Stellwerken sind dafür verantwortlich. Diese gehen noch bis Anfang Februar.

Und auch in den kommenden Jahren wird es für Pendler rund um Koblenz wohl schwerer werden. So müssen wohl auf beiden Rheinseiten Stellwerke erneuert werden. Nach Angaben von Thorsten Müller, Direktor des Zweckverbands SPNV-Nord, bedeutet das in den nächsten fünf bis zehn Jahren deutliche Einschränkungen. Unter anderem soll die Rheinstrecke Teil eines sogenannten Hochleistungskorridors werden. Dadurch würde in den kommenden Jahren nördlich und südlich von Koblenz gebaut.

Bahn möchte Baumaßnahmen radikal bündeln

Die Stellwerke auf der linken Rheinstrecke würden beispielsweise noch aus den 1960er-Jahren stammen, so Müller. Außerdem gebe es zu wenig Möglichkeiten, andere Züge zu überholen. "Wir leiden darunter", sagt Müller. Viele kleine Dinge, wie fehlende Weichen oder fehlende Signale auf dem Gegengleis, würden die Flüssigkeit des Betriebs bei Störfällen reduzieren. "Mit der Digitalisierung der Schiene kommen diese Elemente hoffentlich wieder zurück." Deswegen seien die Baustellen auch wichtig.

Aber: Eine Neuerung der zukünftigen Baustellen soll sein, dass sie "radikal gebündelt" werden, so die Bahn. Damit sollen alle Dinge gleichzeitig modernisiert werden: Schienen, Weichen, Oberleitungen, Stellwerke, Signale, Bahnübergänge und Bahnhöfe. Dafür müssen viele Gewerke gleichzeitig mit ins Boot, so SPNV-Nord Direktor Müller. Das bedeutet aber auch, dass die Strecke komplett gesperrt werden müsse, wie es im Jahr 2024 zwischen Frankfurt und Mannheim geplant ist.

SPNV-Nord Verbandsdirektor Thorsten Müller vor dem SWR Studio Koblenz.
SPNV-Nord Verbandsdirektor Thorsten Müller wünscht sich deutliche Verbesserungen im Schienennetz.

Streckensperrungen für ein halbes Jahr

Diese neue Art zu bauen, bringe zwar langfristig deutliche Verbesserungen, schneide aber für längere Zeit ganze Regionen vom Bahnverkehr ab, sagt SPNV-Nord Direktor Thorsten Müller: "Für uns ist das total bitter, weil wir dann für ein halbes Jahr schauen müssen wie wir die Fahrgäste transportieren." Die Menschen auf der jeweiligen Rheinseite müssten dann für die Zeit der Bauarbeiten mit einem Ersatzbus fahren oder zuerst den Rhein mit einer Fähre queren.

"Wir beißen in den sauren Apfel und haben danach einen längeren Zeitraum, wo die Fahrgäste dann hoffentlich keinen Stress mehr haben."

"Wir beißen in den sauren Apfel und haben danach einen längeren Zeitraum, wo die Fahrgäste dann hoffentlich keinen Stress mehr haben", sagt Müller. Es sei bis jetzt noch nicht klar, wann genau diese Baustellen starten würden. Müller erwartet aber, dass nördlich und südlich von Koblenz auf beiden Rheinseiten diese Hochleistungskorridore gebaut werden - aber erst nach 2025. Im Februar rechnet Müller mit konkreteren Informationen der Bahn.

Gefahr von Streckensperrungen während der Bundesgartenschau 2029?

Nach 2025 ist die Zeit bis zur Bundesgartenschau nicht mehr so lange. Besteht also die Möglichkeit einer vollständigen Streckensperrung während der BUGA 2029 im Mittelrheintal? Davon geht Müller nicht aus. Die Verantwortlichen bei der DB Netz AG wüssten über den Zeitplan der Bundesgartenschau Bescheid. Die lokal Verantwortlichen arbeiteten auch zum Großteil in Koblenz.

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