Basketball-Verein aus Koblenz will ganz hoch hinaus

Koblenzer EPG Baskets sind Meister

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Die EPG Baskets Koblenz sind Meister der 2. Basketball Bundesliga ProB. Am Samstagabend gewannen sie im zweiten Finalspiel der ProB-Playoffs gegen Rasta Vechta II mit 81:60.

Die Koblenzer Basketballer erzwangen in der Arena auf dem Oberwerth den entscheidenden Sieg gegen Rastra Vechta II. Den Aufstieg in die 2. Bundesliga hatten sich die Koblenzer schon mit dem Einzug in die Finalrunde gesichert.

Im Schnitt kamen knapp 1.700 Zuschauer zu den Playoff-Heimspielen, mit Abstand die meisten in der dritten deutschen Basketballliga. Eine positive Resonanz, die auch mit dem sportlichen Erfolg der Mannschaft zu tun hat.

"Ich glaube, dass wir natürlich der Krösus in der Liga waren, was das Finanzielle betrifft."

Koblenzer Verein mit starkem Kader und großen Ambitionen

Die Baskets verloren in dieser Saison nur einmal, bei 23 Siegen. Auch in den Playoffs gab es bis jetzt nur eine Niederlage. Das meist souveräne Auftreten der Koblenzer ist kein Zufall. Die Baskets haben vor der Saison nochmal ordentlich investiert. Mit Trainer Patrick Elzie wurde ein Trainer mit Bundesliga-Erfahrung verpflichtet. Außerdem wurde die Mannschaft auch mit Profis aus der 1. Liga (BBL) verstärkt.

Gelingen konnte das aus Sicht der Vereinsführung aufgrund mehrerer Faktoren. Zum einen das Geld: Die EPG Baskets hatten in der Saison 2022/23 nach eigenen Angaben einen Etat von gut 900.000 Euro. "Ich glaube, dass wir natürlich der Krösus in der Liga waren, was das Finanzielle betrifft", sagt Vereinsvorstand Thomas Klein.

Zum anderen hätten sich einige Spieler auch von den ambitionierten Plänen des Vereins überzeugen lassen. Aber auch die Aussicht auf eine Ausbildung in einem der Partnerunternehmen des Vereins sei für manche Spieler ein ausschlaggebender Punkt gewesen, um nach Koblenz zu kommen, erläutert der Vorstand für Sport und Marketing.

"Unser Ziel ist, dass wir mit einem Abstieg überhaupt nichts zu tun haben."

Ausbildung oder Studium neben Basketball-Karriere in Koblenz

Klein ist Geschäftsführer der Elsen Group, einem Logistikunternehmen mit Sitz in Wittlich und Koblenz. Er war selbst Profi-Basketballer, bis er als 26-Jähriger eine schwere Knieverletzung erlitt. "Meine Story ist ein gutes Beispiel für die Jungs, wenn wir mit ihnen über Verträge verhandeln", sagt Klein.

Fast alle Basketballer verdienen während ihre Karriere nicht genug, um später davon leben zu können. Deshalb bräuchten sie einen Plan für die Karriere nach dem Profi-Sport, sagt Klein. "Das versuchen wir den Spielern zu spiegeln. Und wir können ihnen mit der Elsen Unternehmensgruppe da einige gute Perspektiven geben, damit sie sich parallel für später etwas aufbauen können", sagt Klein.

Von diesem Angebot habe bis jetzt aber auch das Unternehmen profitiert. Noch aus Regionalligazeiten der Baskets würden ehemalige Spieler und Trainer zum Beispiel im Management in der Firma arbeiten. Aus Sicht von Klein eine Win-Win-Situation: "Viele Top-Sportler haben eine gewisse Leistungs-DNA." Diese DNA lasse sich sehr oft auch im späteren Arbeitsleben wiederfinden, erläutert der Manager.

Koblenz

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"Wir wollen eine Marke aufbauen und unseren Partnern und potentiellen Investoren zeigen, dass der Basketball in Koblenz ein interessantes Produkt für sie ein kann."

Baskets haben 1,5 Millionen Euro Budget für neue Saison

Leistung erwartet der Vereinsvorstand auch in der ersten Zweitligasaison des Clubs. "Unser Ziel ist, dass wir mit einem Abstieg überhaupt nichts zu tun haben. Und je länger die Saison läuft, wollen wir schauen, was vielleicht in Richtung Playoffs geht."

Ihr Budget für die kommende Saison konnten die Koblenzer nach eigenen Angaben auf knapp 1,5 Millionen Euro steigern und gehören damit in der Geldtabelle vermutlich schon jetzt zu den Top-Vereinen in der 2. Liga. "Wir haben beim Budget nochmal einen großen Sprung gemacht. Finanziell sind wir sehr seriös aufgestellt. Wir haben auch eine sehr gute Risikostreuung", betont Klein.

Der ehrenamtliche Vereinsmanager geht davon aus, dass sich in Zukunft noch mehr Sponsoren engagieren: "Wir wollen eine Marke aufbauen und unseren Partnern und potentiellen Investoren zeigen, dass der Basketball in Koblenz ein interessantes Produkt für sie ein kann. Weil es uns letztlich auch gelingt, dass viele Menschen in die Halle kommen." Immer mehr Unternehmen würden zurzeit auf den Verein aufmerksam - im Großraum Koblenz, aber auch überregional, sagt Klein.

Mission BBL bis 2027/28 für EPG Baskets

Die "Mission Next Level", wie es im Verein heißt, sieht vor, dass die Baskets bis zur Saison 2027/28 den Sprung in die BBL schaffen. Dafür bietet der Standort Koblenz aus Sicht der Verantwortlichen nahezu perfekte Voraussetzungen. Vor allem gebe es in der Stadt mit der Arena im Stadtteil Oberwerth eine erstligafähige Infrastruktur. "Die würden sich viele andere Vereine wünschen", sagt Klein.

Auch wenn es in Koblenz wenig gute Beispiele dafür gibt, glaubt der Vorstand, dass der Profisport in der Stadt "sehr wohl eine positive Plattform hat". Für die Baskets gehe es in den kommenden Jahren darum, den Verein weiter professionell aufzustellen und die Popularität der Sportart in Koblenz zu steigern, sagt Klein. "Wenn uns das gelingt, glaube ich, dass wir die Chance haben, in fünf Jahren auch an das Tor der BBL anzuklopfen."

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