Am OLG startet ein Prozess gegen eine mutmaßliche IS-Rückkehrerin aus Idar-Oberstein.

Vorwurf der Beihilfe zum Völkermord

Weitere mutmaßliche IS-Rückkehrerin in Koblenz angeklagt

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Eine mutmaßliche IS-Anhängerin muss sich demnächst wegen Beihilfe zum Völkermord und Verbrechen gegen die Menschlichkeit vor dem Oberlandesgericht Koblenz verantworten.

Die Bundesanwaltschaft erhob nach Angaben vom Mittwoch Anklage gegen die Deutsche. Sie soll im Dezember 2014 mit ihrem Mann nach Syrien gereist sein und sich dort der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) angeschlossen haben. Ab Anfang 2015 lebten sie den Angaben zufolge im Irak in Mossul, wo sie die gemeinsame Tochter im Sinne der IS-Ideologie erzogen hätten.

Vorwurf: Jesidin als Sklavin gehalten

In seinem Haus habe das Paar Handgranaten, Sturmgewehre und Sprengstoff eingelagert und zudem in dem Anwesen eine Aufnahmestelle für alleinstehende weibliche IS-Mitglieder eingerichtet. Ab dem Frühjahr 2016 habe sich das Paar auch eine jesidische Sklavin gehalten. Die Jesidin sei mit Wissen der Deutschen von ihrem Mann regelmäßig vergewaltigt und geschlagen worden, wie es weiter hieß. Außerdem habe die Gefangene Hausarbeit verrichten und Kinder betreuen müssen. Sie sei zudem gezwungen worden, islamische Riten einzuhalten.

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27-Jährige aus Idar-Oberstein angeklagt Mutmaßliche IS-Rückkehrerin sagt in Koblenz vor Gericht aus

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Am Frankfurter Flughafen festgenommen

"Dies alles diente dem erklärten Ziel des IS, den jesidischen Glauben zu vernichten", heißt es in der Mitteilung. Ab Herbst 2016 sei die Deutsche wieder nach Syrien gezogen. Die Frau war Ende März mit drei anderen Frauen, darunter zwei weitere Deutsche und eine Frau mit deutsch-marokkanischer Staatsbürgerschaft, bei der Einreise am Flughafen Frankfurt festgenommen worden und danach in Untersuchungshaft gekommen. Eine der anderen Frauen ist bereits verurteilt worden, der Prozess gegen eine weitere läuft noch vor dem Oberlandesgericht.

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