Am Wochenende, 9. und 10. September, gibt es in Rheinland-Pfalz erneut das "KINOFEST" mit vielen Filmen, Aktionen und gastronomischen Angeboten. Für nur fünf Euro pro Film kann man auf allen Plätzen und zu allen Zeiten dabei sein und im Kinosessel lachen, weinen und sich unterhalten lassen.
29 Kinos in RLP nehmen teil
Auch außerhalb der Säle wird in vielen Häusern für Spaß und Abwechslung gesorgt. In Rheinland-Pfalz nehmen 29 Kinos teil - mit insgesamt 159 Leinwänden. Darunter ist auch das "CineStar" mit seinen bundesweit 46 Standorten (wie zum Beispiel in Mainz und Ludwigshafen). Die Übersicht zu den teilnehmenden Kinos kann man unter daskinofest.de einsehen. Die Details zum jeweiligen Programm kommunizieren die Kinos über ihre eigenen Informationskanäle.
Katharina Binz (Grüne), Ministerin für Familie, Frauen, Kultur und Integration, betont als KINOFEST-Patin für Rheinland-Pfalz: "Das Kino ist ein Kulturort, den es zu erhalten gilt und das "KINOFEST" trägt als Aktionstag dazu bei, dass wieder mehr Zuschauerinnen und Zuschauer fürs Kino begeistert werden."
"Kinos mehr als nur Filmabspielstätten"
Der Erfolg des vergangenen Jahres habe gezeigt, was für einen Impuls so ein Event setzen könne, sagt auch CineStar-Geschäftsführer Oliver Fock. Diesen Impuls hätten die Kinos genutzt, um nicht nur Filme für einen außergewöhnlich günstigen Preis zu zeigen, sondern ihr Publikum auch durch ein umfangreiches Rahmenprogramm für sich zu begeistern. "All dies hat deutlich gemacht, dass die Kinos eben viel mehr als nur eine Filmabspielstätte sind und als kulturelles und gesellschaftliches Erlebnis eine wichtige Rolle spielen", so Fock.
Ob "Avatar 2", "Barbie" oder "Oppenheimer": Die Kino-Branche freut sich in diesem Jahr bisher über volle Säle und Überraschungserfolge. "Das Kino ist zurück", bilanzierte Peter Dinges, Vorstand der Filmförderanstalt FFA, die Halbjahresbilanz. Doch in Rheinland-Pfalz gibt es trotz steigender Besucher-Zahlen nach der Corona-Pandemie auch skeptische Töne und die Angst, dass sich der positive Trend nicht fortsetzen könnte.
Positiver Trend nach Corona-Krise - aber dennoch Nöte
Nils Dettki, Sprecher des Kultusministeriums in Mainz, sagt, Einnahmeverluste, die Verschiebung von Kinoproduktionen auf Streaming-Dienste sowie die nur zögerliche Rückkehr des Publikums nach der Pandemie stellten das Kino auf eine harte Probe. Mehrkosten in Kombination mit dem Besucherrückgang seien "alarmierend, zum Teil existenzbedrohend."
"Mir wird ein bisschen flau um den Magen, wenn ich an das Ende des Jahres denke und ob alles so bleibt", sagt Ralf Holl, Betreiber des Kino-Centers Nastätten im Rhein-Lahn-Kreis und Mitglied im Hauptausschuss Hauptverband Deutscher Filmtheater. Die Halbjahreszahlen zum Ticketverkauf sind gegenüber 2022 deutlich gestiegen: Und zwar laut FFA in Rheinland-Pfalz um 32,7 Prozent. Doch die Einbußen sind noch nicht überwunden. "Im Moment liegen wir bei den Umsätzen noch immer 25 bis 30 Prozent unter den Werten von 2019", sagt Ralf Holl.
Sorgen bereiten Holl zudem die Anforderungen durch die neue Technik: "Wir haben einen großen Investitionsstau in den Kinos und müssen alle sehen, dass wir mit unseren Betrieben klimaneutral werden." Die Umstellung der Projektoren zu Laser-Projektoren halte er für zwingend notwendig. Zudem benötige es Solaranlagen auf den Kinodächern - und wegen der Betriebszeiten zwischen 18 und 24 Uhr auch Energiepanels und entsprechenden Platz dafür.
Kino in Ludwigshafen muss Ende des Jahres schließen
Besonders traurig sieht es vorerst für das "CineStar" in Ludwigshafen aus. Auf absehbare Zeit wird die zweitgrößte Stadt in Rheinland-Pfalz wohl erst einmal kein Kino mehr haben. Der Mietvertrag für das Kino im Walzmühl-Center läuft Ende Dezember aus. Die Kino-Kette hat ihn nicht verlängert. Es wird nach einer Lösung gesucht.
Sorgen und Ängste gibt es also noch genug. Umso mehr hoffen die Betreiber weiterhin auf Hilfe vom Land. Das rheinland-pfälzische Kultusministerium geht zumindest davon aus, dass auch 2024 wieder der Kinoprogrammpreis in Höhe von 100.000 Euro ausgeschrieben werden kann. Außerdem seien für die Kofinanzierung des Zukunftsprogramms Kino - ein mehrjähriges Investitionshilfsprogramm für Landkinos und Kinos mit programmatischem Anspruch - 150.000 Euro im Haushalt eingestellt.