An Schulen in Rheinland-Pfalz soll in schriftlichen Arbeiten nicht gegendert werden. Das Bildungsministerium hat dem SWR bestätigt, dass für Lehrkräfte und Schüler weiter die Rechtschreibregeln von 2006 gelten und an die müssten sich alle halten. Im Amtlichen Regelwerk von 2006 ist das Gendern noch kein Thema.
Das bestätigt die Aussage von Bildungsministerin Stefanie Hubig (SPD) im Bildungsausschuss Anfang September. Dort hatte die Ministerin erklärt, dass das Amtliche Regelwerk nach wie vor die Grundlage des Unterrichts an Schulen bilde. Schulen und Lehrkräfte sollten Genderstern, Gendergap (Unterstrich), Doppelpunkt oder andere verkürzte Formen nicht verwenden. Außerdem sollten diese Zeichen in Schülertexten als Fehler gekennzeichnet werden.
Dennoch erhielten Schülerinnen und Schüler in Rheinland-Pfalz in aller Regel keinen Punktabzug oder eine schlechtere Note, wenn sie in einer schriftlichen Ausarbeitung Genderzeichen nutzen, erklärte das Bildungsministerium weiter. Dem Ministerium sind nach eigenen Angaben keine Probleme mit den derzeitigen Regeln an Schulen bekannt.
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Zuvor hatten die Freien Wähler eine Anfrage an das Bildungsministerium zu dem Thema gestellt. "Die Vermittlung und Festigung der Rechtschreibung und Zeichensetzung gehören neben der Förderung der Ausdrucksfähigkeit zu den grundlegenden Aufgaben der Schule. Daher soll in allen Unterrichtsfächern, in denen schriftliche Äußerungen von Schülerinnen und Schülern gefordert werden, durch intensives Üben ein Beitrag zu normgerechtem und lesbarem Schreiben geleistet werden", heißt es in der Antwort des Bildungsministeriums an die Freien Wähler wörtlich. Dem Fach Deutsch komme dabei besondere Bedeutung zu.
Auf SWR-Anfrage ergänzte das Ministerium jedoch: "Sprache ist lebendig und Sprache verändert sich." Junge Menschen nutzten eine geschlechtergerechte Sprache, um alle Geschlechter respektvoll anzusprechen. Dies auch in der Schule zu thematisieren und darüber zu sprechen, wie sich Sprache verändert, sei sinnvoll, so das Ministerium weiter.
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