Wenn es weiter so warm bleibt, dann wird es im kommenden Sommer weniger Honig geben. Das fürchten jedenfalls die Imker aus der Region. Dafür führen die Fachleute zwei Gründe an. Zum einen seien die Bienen wegen des warmen Wetters bereits jetzt in der Natur unterwegs. Allerdings würden die Tiere im Moment kaum Nektar finden, so Imker Reiner Burkhart aus Bruchweiler-Bärenbach. Aus diesem Grund verbrauche ein Bienenvolk seine Honigreserven als Nahrung. Damit die Tiere nicht verhungern müssen die Imker jetzt im Winter Pollen und Honig zufüttern. Zum anderen würden die Bienen wegen des fehlenden Frosts länger brüten als im Normalfall.
Imker sorgen sich, dass Bienen von Parasiten befallen werden
Durch die längere Brutzeit kann sich die Varroamilbe im Bienenstock ausbreiten, erklärt der Vorsitzende des Imkervereins Rockenhausen, Ralf Janotta. Die Varroamilbe ist ein Parasit, der die Brut der Bienen befällt und langfristig viele der Insekten tötet. Weniger Bienen produzieren dann wiederum weniger Honig. Daher würde den Tieren eine Brutpause jetzt gut tun, meint auch Rainer Frisch, der Vorsitzende des Imkervereins Kaiserslautern.
Bienenvölker könnten im Frühsommer zusammenbrechen
Sollte der Befall durch die Varroamilben stark sein, dann sei es möglich, dass im Frühsommer viele Bienen sterben und die Völker zusammenbrechen. Sollte auch der Sommer wieder sehr trocken sein, dann bestehe die Gefahr, dass es auch im Bienenstock zu trocken wird. Die Bienen würden dann statt Nektar Wasser in den Stock bringen, um die Temperatur zu senken. Auch das führt wieder zu einer verringerten Honigproduktion.
Ungewöhnliche Wärme zeigt Folgen Wälder in der Pfalz leiden unter hohen Temperaturen
Es ist viel zu warm für diese Jahreszeit: Der Deutsche Wetterdienst verzeichnete das wärmste Silvester seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Auch in der Pfalz reagiert die Natur auf diese Veränderung.
Was die Imker ein wenig tröstet: auch wenn es in diesem Sommer weniger Honig geben sollte, die Qualität würde trotz aller Probleme für die Bienen nicht leiden.