Wie heißt es so schön: Die Natur braucht den Regen. Wasser von oben gab es zuletzt reichlich. Das lässt hoffen, dass sich die dürrebedingt in den vergangenen Jahren um bis zu 25 Prozent geschrumpften Grundwasserstände wenigstens wieder ein bisschen erholen. Chronisch wasserarme Badeseen wie etwa der Kaiserslauterer Gelterswoog sind nach langen Jahren des Niedrigwassers derzeit nahezu randvoll.
Michael Beine von den Stadtwerken Kaiserslautern (SWK) ist zuversichtlich: "Die Regenfälle der letzten drei, vier Monate haben dazu beigetragen, dass die oberflächennahen Gebiete, wie etwa der Gelterswoog, wieder gut gefüllt sind. In den Bereichen in 50 bis 100 Metern Tiefe, in denen wir Trinkwasser fördern, sieht man erste Auswirkungen. Wenn es vielleicht noch ein, zwei Monate so weitergeht, macht sich das auch bei uns positiv bemerkbar."
Grundwasser mit geringem Nitratgehalt
Die rund 7,5 Millionen Kubikmeter Grundwasser, die die SWK jährlich aus ihren Brunnen nach oben befördern, zählen zum Besten, was es in Deutschland gibt. Es stammt aus der Quelle Lauterspring sowie aus insgesamt 23 Grundwassertiefbrunnen. Zum Buntsandstein als natürlichem Filter im Pfälzerwald gesellt sich laut Michael Beine ein weiterer positiver Umstand: "Die Kaiserslauterer Brunnen und Quellen liegen vor allem im Waldgebiet. Wir haben somit keine Einflüsse zum Beispiel durch landwirtschaftliche Pflanzenschutzmittel wie Nitrat."
Geringer Kalkgehalt des Trinkwassers in Kaiserslautern
Deshalb eignet sich das Lautrer Trinkwasser auch bedenkenlos für die sensible Zubereitung von Säuglingsnahrung. Es hat den Härtegrad 1 und ist sehr weich. Das Wasser weist also einen geringen Kalkgehalt auf, weil wenig Calcium und Magnesium darin enthalten ist. Die Vorteile: Man braucht weniger Wasch- und Putzmittel, was wiederum Umwelt und Geldbeutel schont. Zudem sind die Abwässer viel weniger belastet.
Mehrere Trinkwasserspender im Stadtgebiet
Die exzellente Wasserqualität ist für Kaiserslautern natürlich ein Pfund, mit dem sich wuchern lässt. Es kommt nicht von ungefähr, dass die SWK in den vergangenen Jahren im Stadtgebiet mehrere Trinkwasserspender errichtet hat, damit sich die Bürgerinnen und Bürger im Sommerhalbjahr daran erfrischen und ihren Durst stillen können.
Menschen im Westen der Pfalz schätzen ihr Wasser
Dass die Menschen im Raum Kaiserslautern ihr "Kranewasser" lieben, daran besteht kein Zweifel. Von befragten Passanten gibt es jedenfalls ein dickes Daumen hoch fürs heimische Wasser. Ihnen schmeckt es hervorragend, und es wird vielfach zu Hause gesprudelt, anstatt Wasser mühsam in schweren Getränkekisten nach Hause schleppen zu müssen, so die einhellige Meinung.
Und nicht zuletzt betonen auch Baristas aus der Barbarossastadt, dass das kalkarme Wasser ein Segen für ihre hoch empfindlichen Kaffeemaschinen sei. Sie müssten deshalb keine Filter vorschalten und auch eine Entkalkung sei wesentlich seltener vonnöten.